Zubehör für Rettungswesten

Es ist schon erstaunlich, welchem Wandel die Rettungswesten unterliegen. Kaum jemand spricht heute noch von 100 Newton-Rettungswesten. Selbst die 150 Newton-Westen mit rund 20 Litern Auftrieb sind nicht mehr so gefragt, wie noch vor einigen Jahren. Nicht, weil sie nicht gut sind, sondern weil sie aufgrund der verbesserten Outdoor-Bekleidung in Extremfällen nicht mehr ausreichend sein können. So schieben sich langsam aber sicher die 275 Newton-Westen – zumindest im Offshorebereich – nach vorn. Doch es muss ja nicht sofort eine neue Weste sein. Eine 150er-Automatikweste lässt sich bereits mit wenigen Zubehörteilen sinnvoll nachrüsten. Eines der wichtigsten Rettungsgeräte an Bord hat nur indirekt etwas mit der Weste zu tun, die Sorgleine oder auch Lifeline. Diese kann wirkungsvoll verhindern, dass ein Crewmitglied ins Wasser fällt. Bei rauen Wetterbedingungen sollte bei der Arbeit an Deck auf seegehenden Yachten eine solide Verbindung zwischen der Rettungsweste und dem Boot hergestellt werden. Bei richtiger Anwendung und Länge der Sorgleine wird verhindert, dass das Crewmitglied außenbords fällt oder in die Schraube gerät. Wohlgemerkt sprechen wir nicht über den Einsatz auf kleinen Sportbooten sondern auf größeren Motoryachten auf offenem Revier. Die Sorgleine als Extra nachzurüsten ist empfehlenswert, es verfügt allerdings nicht jede Weste über ein Harness, einen D-Ring, der den oder die Karabinerhaken der Sorgleine aufnehmen kann. Wichtig ist die Größe des Metallrings – ist dieser zu klein, können die Karabiner nicht eingehängt werden. Auch bei der Sorgleine an sich gibt es einige Aspekte, die zu berücksichtigen sind. Es sollte sich immer um eine Leine aus Gurtmaterial gemäß EN 1095 handeln, da die auftretenden Kräfte bei einem freien Fall in den Gurt und die Weste bei bis zu 2000 daN (entspricht 2000 kg) liegen. Die Sorgleine sollte darüber hinaus über drei Karabiner verfügen, so dass bei Umpicken – sich an Bord bewegen – immer zwei Karabiner fixiert sind. Die Wahl der Haken zum Fixieren ist in den letzten Jahren schwieriger geworden. Angeboten werden einfache Karabiner sowie speziell gesicherte Haken, die jedoch mit einer Hand geöffnet werden können.

Den ganzen Praxisbericht lesen Sie in Skipper 05/2007

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