In der SKIPPER-Rubrik »Was ist eigentlich …?!?« erläutern wir häufig verwendete Fachbegriffe aus der Welt des motorisierten Wassersports. Im folgenden Beitrag geht es um einen ebenso originellen wie klassischen Bootstyp – den »Spitzgatter«.
Als »Spitzgatter« werden Motor- und Segelboote mit einer ganz speziellen Formgebung des Achterschiffes bezeichnet. Die Heckpartie ist nicht, wie bei konventionellen Fahrtenbooten der Fall, kantig und als sogenanntes »Spiegelheck« ausgebildet, sondern spitz, rundlich oder kanuartig zulaufend und daher besonders strömungsgünstig. Urahnen aller modernen Spitzgatter sind die traditionellen mediterranen »Llauts« und vor allem die legendäre nordische »Snekke«, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts als unverwüstliches hölzernes Arbeitsboot für raue Küstenreviere entwickelt wurde. Besonders weit verbreitet, wenngleich mittlerweile etwas aus der Mode gekommen, sind Spitzgatter in Skandinavien. Der norwegische Yachtkonstrukteur Colin Archer favorisierte die als sehr stabil geltende Rumpfform bereits vor 100 Jahren für zahlreiche Segler und Lotsenkutter. Die Bandbreite des Angebotes umfasst(e) alternativ auch stählerne Wasserfahrzeuge – ein äußerst ansehnlicher Entwurf neueren Datums ist die SK Spitsgatkotter 14.95. Dabei handelt es sich um eine exquisite Motoryacht aus der niederländischen Werft SK Jachtbouw. Die frühen Spitzgatter-Exemplare mit bauchigem Klinkerrumpf und Ruderpinne, tiefem Kiel, Einbaudiesel, starrer Welle und beweglichem Ruderblatt werden zurecht als ein Meilenstein skandinavischer Bootsbaukunst eingestuft und sind noch immer auf vielen nordeuropäischen Gewässern anzutreffen.
Den ganzen Artikel lesen Sie im SKIPPER 07/2015.
Text & Fotos: Peter Marienfeld