Walöl als Treibstoff für Walfangschiffe: Zum Ende der Walfang-Saison im Nordatlantik enthüllt die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS ein widersprüchliches Bild. Während Norwegen seine selbst gesetzte Fangquote auf Zwergwale nicht ausschöpft, tötet Island mehr als 120 der stark gefährdeten Finnwale. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die Firma Hvalur hf. von Kristjan Loftsson. Angesichts der sinkenden Nachfrage auf dem nationalen Markt bemüht sich Loftsson, Walfleisch nach Japan zu exportieren und schreckt auch nicht davor zurück, Walöl als Treibstoff für seine Walfangflotte einzusetzen. Dies ist aber nicht die einzige isländische Walfangskurrilität: Anfang August startete die Vereinigung der Zwergwaljäger eine neue Form von „whale watching“. Hierbei können Touristen, nach Aussagen der Walfänger, „auf einem Walfangschiff sein, den Schuss unserer Harpune sehen und hören“ sowie „unser gegrilltes und rohes Walfleisch verkosten“. Dies ist ein Schlag ins Gesicht der Anbieter von Walbeobachtungen, die 2009 ca. 125000 Menschen anzog und der isländischen Wirtschaft über 4 Mrd. Dollar an direkten Einnahmen brachte.