Pech gehabt …
Eine Versicherungspflicht für Sportboote besteht in Deutschland nach wie vor nicht. Wir sagen, weshalb ein verantwortungsbewusster Skipper dennoch eine Versicherung für sein Boot abschließen sollte.
Unverhofft kommt oft, auch im Wassersport. Ob ein selbstverschuldeter Rempler beim missglückten Hafenmanöver oder eine kapitale Ramming mit einem Sportskollegen – das kostet unter Umständen gutes Geld, Ihr Geld. Dabei müssen Sie nicht einmal selbst an Bord Ihres Bootes sein, um einen Schaden zu erleiden oder anderen Wassersportlern zuzufügen. Mögliche Szenarien gibt es viele, zum Beispiel unzureichende Sicherung im Hafen, die Festmacher reißen und das Boot beschädigt Steg und andere Hafenlieger. Im Winterhalbjahr häufen sich auch Schäden durch Sturm. Die Boote stehen hoch und trocken aufgepallt eng beieinander im Freigelände. Der Wind hat eine große Angriffsfläche. Wird ein Boot instabil, kommt es zum Dominoeffekt. Es stürzt von den Lagerböcken und bringt die Nachbaryacht ebenfalls zu Fall. Auch der sicher geglaubte Hallenplatz kann zur Falle werden, wenn die Konstruktion den Windkräften nicht mehr standhält und zusammenbricht. In der Vergangenheit kam es auch immer wieder zu Bränden im Winterlager, die dann oftmals den Totalschaden der Boote und Yachten zur Folge hatten. Das ist für Eigner der größte anzunehmende Unfall, kurz GAU genannt. Denn neben dem reinen Sachwert spielt ja auch eine hohe emotionale Bindung zum schwimmenden Gefährt eine Rolle. Wie auch immer, es wird die Schadensursache gesucht und in den meisten Fällen von den Gutachtern auch gefunden. Wird festgestellt, dass das Verhängnis von einem bestimmten Boot ausgelöst wurde, wird dessen Eigner in Regress genommen. Das ist für den Eigner dann der Super-GAU, der im wirtschaftlichen Ruin enden kann. Wie schützt man sich aber vor solchen Risiken? Einfache Antwort: Durch eigenverantwortliches Handeln und eine gute Versicherung.
EIGENVERANTWORTUNG
Die BeDas eigenverantwortliche Handeln beginnt mit der bestimungsgemäßen Bedienung des Bootes und der darauf verbauten Installationen. Erstere beinhaltet die Gepflogenheiten guter Seemannschaft, die wir ja alle einmal beim Erwerb des Sportbootführerscheins gelernt haben. Dazu zählt eine der Situation Revier angepasste Geschwindigkeit ebenso, wie auch entsprechende Revierkenntnisse. Die bekommt man von Sportsfreunden im Hafen und aus den auf dem Markt verfügbaren Revierführern, Seekarten und Hafenhandbüchern. Um dem zweiten Punkt genüge zu tun, folgt man den Anweisungen der jeweiligen Bedienungsanleitungen, die in der Bordmappe hinterlegt sein sollten. Dies insbesondere bei Gasanlagen an Bord, der Elektrik und der Brennstoffversorgung der Motoren. Diese drei Baugruppen bergen die meisten Risiken beim Betrieb eines Sportbootes. Gerade der Elektrik wird oft nur unzureichende Aufmerksamkeit geschenkt. Handelt sich ja nur um eine 12-V-Anlage, was soll da schon passieren? Gerade im letzten Winter häuften sich aber die Fälle, wo es durch Kurzschlüsse in Batterien oder der E-Verteilung zu Bränden mit erheblichem Schaden kam. Wer diese Punkte nicht beachtet, handelt fahrlässig, im schlimmsten Fall grob fahrlässig, und hat dann stets schlechte Karten in einem Rechtstreit. Aber so weit lassen wir umsichtigen Skipper es ja nicht kommen. Trotz aller Umsicht kann es uns aber dennoch mal erwischen, denn wie eingangs gesagt: Unverhofft kommt oft. In diesen Fällen sorgt dann das Wissen um einen guten Versicherungsschutz für das intakte Seelenheil von Skipper und Crew.
Den ganzen Artikel lesen Sie in SKIPPER 03/2014
Text: Klaus Schneiders