Nach Verlassen der Hamburger Landesgrenze verändert sich das Landschaftsbild. Vorbei ist es mit der außergewöhnlichen Hafenatmosphäre und dem damit verbundenen Landgang zum traditionellen Fischmarkt, zur historischen Speicherstadt, zum Fischbrötchenessen bei den Landungsbrücken oder dem nächtlichen Bummel über die weltbekannte Reeperbahn im Stadtteil St. Pauli. Dennoch gibt es auch im ländlichen Bereich der anschließenden Unterelbe genügend zu entdecken, denn „vörn un achtern Diek“ ist immer was los. Das Alte Land ist dafür bezeichnend. Europas größtes zusammenhängendes Obstanbaugebiet erstreckt sich am niedersächsischen Ufer zwischen Hamburg und Stade. Im Frühjahr, wenn die Obstbäume ihre Blütenpracht entfalten, verwandelt sich diese einzigartige Kulturlandschaft in einen rosa-weißen Märchengarten. Tausende Touristen ziehen dann zu den Obstplantagen. Gleich im Anschluss folgt das „Kehdinger Land“, ein echtes Kleinod im äußersten Norden Niedersachsens. Westlich von Stade bis hin zur Oste-Mündung zieht es sich an der Elbe entlang. Mitten in dieser reizvollen Deich- und Marschlandschaft kommen vor allem Naturliebhaber auf ihre Kosten. Nicht weniger verlockend zeigt sich die Haseldorfer Marsch auf der Schleswig-Holsteinischen Seite. Zwischen Wedel und der Pinnau-Mündung liegt das Land der weißen Horizonte. Mit sattgrünen Wiesen, weidenden Schafen und reetgedeckten Häusern hinter den Deichen. Endlose Weite und ländliche Idylle überwiegen. Es sind aber auch die vielen beschaulichen Nebenflüsse, die das Elbe-Revier bereichern. Über die Stör lässt sich beispielsweise Kellinghusen erreichen, die kleine Schwinge führt direkt bis zum attraktiven Stade. Ebenso ansprechend sind Este, Lühe, Pinnau, Krückau und Oste. Noch eine Besonderheit darf nicht unerwähnt bleiben: die Tide. Bedeutet: Ebbe und Flut bestimmen einzig und alleine die beste Zeit zum Bootfahren. Ein Törn zwischen Hamburg und Cuxhaven garantiert einen interessanten Bootsurlaub. Um die Schönheiten dieser Region ausgiebig kennen zu lernen, sollte jede Crew ausreichend Zeit für Landgänge einplanen. Dann bleibt die Unterelbe garantiert in schöner Erinnerung.
Den ganzen Törn lesen Sie in Skipper 11/2006