UKW-Funkanlagen

Sichere Kommunikation

Trotz Einzug des Zeitalters von Mobiltelefonen sind UKW-Funkanlagen an Bord von Freizeitschiffen nach wie vor unabdinglich. Warum das so ist, wird Ihnen in diesem Artikel beschrieben.

Jederzeit kann der Freizeitskipper in eine Situation kommen, wo er auf Hilfe angewiesen ist. Seien es medizinische Notfälle oder technische Probleme, die nicht mit Bordmitteln behoben werden können, Hilfe von Dritten muss in diesen Fällen erbeten werden. Spätestens dann, wenn ein Notfall auf hoher See, außerhalb der Abdeckung des Mobilfunknetzes stattfindet, ist die Nutzung von UKW-Geräten oftmals die einzige Möglichkeit, Kontakt mit anderen Funkstellen auf dem Wasser oder an Land aufzunehmen. Aber auch wenn Sie sich innerhalb der Abdeckung des Mobilfunknetzes befinden, rate ich Ihnen auf jeden Fall, falls vorhanden, immer ein UKW-Funkgerät zu nutzen. Zum einen können andere Schiffe in der Nähe »mithören«, wenn Sie von einer Notlage berichten und sich gegebenenfalls an der Rettungsaktion beteiligen. Zum anderen kann der genaue Standort von UKW-Geräten über Peilung oder das Aussenden von GPS-Positionen einfach bestimmt werden, was Rettungskräften ein schnelleres Auffinden des Havaristen ermöglicht. Moderne UKW-Geräte verfügen über vielfältige Funktionen, die den Komfort und die Sicherheit in der Sportschifffahrt beträchtlich steigern. Standardmäßig verfügen diese über eine »Distress-Funktion«, bei der bei Tastendruck automatisch eine Notfallmeldung mit Informationen zum Schiff und der genauen Position ausgesendet werden.

Anmeldung ist Pflicht

Doch zuvor muss die Funkanlage bei der Bundesnetzagentur offiziell angemeldet werden (http://www.bundesnetz-agentur.de).

Diese Arbeit ist in 5 Minuten erledigt. Anzugeben sind dabei schiffspezifische Daten wie Schiffstyp, Größe und Name. Diese Daten werden nicht nur bei der Netzagentur gespeichert, sondern auch an die MRCC Bremen der DGzRS weitergeleitet. Mit der Zulassung erhalten Sie dann für Ihr Schiff ein Rufzeichen sowie eine MMSI- und ATIS Nummer. Für die Frequenzzuteilung wird eine einmalige Gebühr fällig und für die Nutzung des Services wird von der Bundesnetzagentur eine Gebühr von etwa 15 Euro pro Jahr erhoben. Das Rufzeichen findet Verwendung, wenn Sie per Funk von anderen Funkstellen angesprochen werden. Hinter den Abkürzungen stehen Maritime Mobile Service Identity (MMSI) und Automatic Transmitter Identification System (ATIS). Diese müssen in das Funkgerät einprogrammiert werden. Auf Wunsch hilft Ihnen Ihr freundlicher Marine-Elektronikhändler dabei. Die MMSI-Nummer ist vergleichbar mit der Mobilfunknummer Ihres Handys. In der Tat können Sie die MMSI-Nummern nutzen, um wie beim Telefonieren 1:1 Gespräche mit Ihren Freunden zu führen. Das dabei genutzte Verfahren heißt Digital Selective Call, kurz DSC. Alle modernen Geräte die es am Markt gibt, sollten über diese Funktion verfügen.

Tipps zur Montage

UKW-Funkanlagen bilden nur in Verbindung mit speziellen UKW-Antennen eine funktionelle Einheit. Um eine möglichst große Reichweite zu erzielen, sollten Sie eine lange Antenne verwenden. Beachten Sie jedoch, dass bei sehr langen Antennen auch starke Hebelkräfte wirken. Auch ich konnte mich davon überzeugen und meine 2,40 m lange Glomex-Antenne wird jetzt von einem robusten Edelstahl-Kippbeschlag gehalten, nachdem die zuvor verwendete Halterung aus Kunststoff weniger als eine Saison den aufgetretenen Belastungen standhielt. Die Verbindung zwischen Funkanlage und Antenne erfolgt mithilfe von Koaxialkabeln. Achten Sie dabei stets auf eine saubere Verarbeitung bei Einführungen in Steckern, Buchsen und bei eventuell erforderlichen Decksdurchführungen. Ein »Knacken« und »Rauschen« im Funkbetrieb ist oftmals auf Fehler in diesem Bereich zurückzuführen. Auch sollten alle Kontakte regelmäßig überprüft und auch bei nur kleinsten Anzeichen von Oxidationsspuren diese beseitigt werden. Bei mir an Bord werden diese Arbeiten zweimal jährlich durchgeführt.

Den ganzen Artikel lesen Sie im SKIPPER 03/2016.
Text: Dr. Sven Hille

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