Schlauchboote mit Feststoff-Rumpf, die sogenannten »RIBs«, sorgen in der Regel für ein besonderes Fahrvergnügen. Dazu muss natürlich die Motorleistung stimmen. Wie bei der von uns in der Lübecker Bucht getesteten Zodiac Medline 6.8, die mit einem temperamentvollen Mercury-V6-Viertakter vom Typ F225 an den Start geht.

   

Zodiac gehört zweifellos zu den »Stars und Originalen der Szene «, wenn von Schlauchbooten und speziell von solchen mit Feststoff-Rumpf die Rede ist. Die Geschichte dieser weltbekannten französischen Bootsmarke nahm gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit der Eröffnung einer Heißluftballon- und Luftschiff- Manufaktur ihren Anfang. In 1934 entstand das erste aufblasbare Kajak. Einen echten Push bekam das Fabrikat Zodiac dann im Jahre 1952, als der Arzt und Abenteurer Dr. Alain Bombard die ebenso waghalsige wie werbewirksame Idee in die Tat umsetzte, mit einem selbstkonstruierten Schlauchboot den Atlantik zu überqueren.

Ein enger Freund Bombards, der legendäre Meeresforscher Jacques Cousteau, führte auf seinem berühmten Expeditionsschiff »Calypso« stets einen mausgrauen Zodiac-Tender mit sich, der in den damals auch in Deutschland ausgestrahlten TV-Produktionen als treuer und zuverlässiger Begleiter beim Whale Watching zum Einsatz kam. Ein wahrer Schlauchboot-Gigant war die 19,50 x 8,50 m messende »Amphitrite«, die Zodiac eigens für Cousteau angefertigt hatte. Angetrieben von acht Außenbordern, wurde das Einzelstück, das bis heute die größte jemals hergestellte Zodiac ist, am 10. Dezember 1960 in Monaco von Fürstin Gracia Patricia getauft. Die seit 1983 verfügbaren Zodiac-RIBs revolutionierten den Markt und wurden buchstäblich über Nacht zur ersten Wahl von Behörden, Umweltorganisationen, Berufsfischern und unzähligen privaten Nutzern. Gegenwärtig kann die Zodiac Nautic Group, die in über 90 Ländern mit 1.600 Fachhändlern kooperiert, auf eine riesige Typenvielfalt verweisen. Die Boote sind in Längen von 2,00 bis 8,90 m und in mehreren Dutzend Ausführungen lieferbar.

Eine der sechs aktuellen Baulinien ist die Medline-Reihe, die vier populäre Bootsmodelle beinhaltet. Als zweitkleinste Variante misst unsere von der Firma Sportboot Center Hannover und deren Inhaber Kalle Thiele (49) bereitgestellte Testkandidatin 6,88 x 2,54 m, und dies bei einem trailerfreundlichen Leergewicht von 950 kg. Die in 64 Farbkombinationen lieferbare Medline 6.8 erfüllt mit einer bis zu 14-köpfigen Besatzung die Einstufungskriterien der CE-Norm C, wobei im selbstlenzenden Cockpit, um ehrlich zu sein, allerhöchstens zehn Personen bequem Platz finden. Die zulässige Maximalmotorisierung von 183,8 kW (250 PS) deutet auf ein ausgezeichnetes Geschwindigkeitspotential hin.

Mit dem eingangs erwähnten Mercury V6 F225 EFI steht das Boot logischerweise fast genauso gut im Futter. Der seidenweich laufende amerikanische Hightech-Viertakter passt unseres Erachtens wie eine Eins und bietet in jeder Lebenslage die mitunter erforderlichen Leistungsreserven. (den kompletten Test finden Sie in der Ausgabe 02/23)

Technische Details

Länge über Alles: 6,88 m
Breite: 2,54 m
Innenmaße: 6,34 x 1,39 m
Schlauchdurchmesser: 0,57 m
Tiefgang (Antr. abgesenkt): 0,75 m
Gewicht (o. Motor): 950 kg
Anzahl der Luftkammern: 5
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 14
Brennstofftank: 200 l
Wassertank: 40 l
Baumaterial: Schlauchsystem Neopren, Rumpf GFK
Motorisierung: Außenborder (X-Langschaft), werftseitig empfohlene
Maximalleistung 183,8 kW (250 PS)
Grundpreis (o. Motor): 43.926 € mit Strongan-Schlauchsystem,
ab 49.509 € mit Neopren-Schlauchsystem und grauem Rumpf,
Preis des Testbootes inkl. Motor und Extraausstattung 83.955 €

Informationen und Werft

Lieferant des Testbootes), Hägenstr. 12, 30559 Hannover,
Tel. 0511-5153000, www.sportbootcenter.de

Zodiac Nautic Group, 2 Chemin du Val Priout, F-31450
Ayguesvives, Kontaktadressen der deutschen Händler unter
www.zodiac-nautic.com

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 02/2023!
Text & Fotos: Peter Marienfeld

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