Activ 675 Weekend lautet die Typenbezeichnung einer brandneuen Quicksilver, die wir mit einem Mercury V6 F225 XL am Heck für Sie getestet haben. Ort des Geschehens war die Kieler Förde, die sich während der Messfahrten glatt wie ein Ententeich präsentiert.
Als eines von 16 Boots- und Yachtfabrikaten des amerikanischen Brunswick-Konzerns trifft das zu Beginn der 1990er-Jahre lancierte GFK Boot-Programm von Quicksilver speziell in jüngerer Zeit auf enormes Kundeninteresse – und zwar in vielen europäischen Ländern. Dies überrascht kaum, denn im Vergleich mit früheren und insbesondere ganz frühen Entwürfen dieser populären Marke haben die durchweg ansprechend designten Boote bezüglich ihrer Laufeigenschaften und vor allem auch qualitativ mächtig zugelegt. Die Quicksilver-Produktion erfolgt in bewährter Manier in polnischen Auftragswerften und zunehmend in Portugal, wo Brunswick Marine eine eigene moderne Fertigungsstätte betreibt.
Aktuell beinhaltet die Range 28 Modelle in Längen von 4,54 bis 8,91 Metern, die sich in sieben Baulinien einsortieren und stets im kostengünstigen Package mit einem Mercury-Motor zum Kunden gelangen. Ins engmaschige Vertriebsnetz sind allein in Deutschland 20 autorisierte Fachhändler eingebunden. Gemeinsam mit der Captur 705 Pilothouse bildet unsere von der Firma Bootscenter Kiel bereitgestellte Testkandidatin das Quicksilver-Premieren-Duo des Jahrgangs 2021. Wir haben es demnach mit einem der ersten Exemplare dieses Bootes zu tun, dessen Länge über Alles 6,94 m beträgt. Als maximale Breite werden trailerfreundliche 2,50 m notiert, und das Trockengewicht soll sich, wie dem technischen Datenblatt zu entnehmen ist, auf 1.642 kg belaufen. Addiert man die zu bewegende Masse des passenden Außenborders und eines zweiachsigen Bootsanhängers hinzu, müsste das Zugfahrzeug rund 2.500 kg an den Haken nehmen können.
Davon unabhängig erhielt die Quicksilver Activ 675 Weekend mit einer bis zu achtköpfigen Besatzung die CE-Zertifizierung C. Diese Angabe ist jedoch, wie man weiß, eher von theoretischer Natur, denn in der Praxis endet die Wohlfühl-Skala hier und jetzt bereits bei vier bis fünf Personen. Kojenplätze sind ohnehin lediglich zwei bis drei vorhanden. Zur regulären Doppel-Schlafstatt im vorderen Kabinenabschnitt gesellt sich backbords anstelle der Dinette eine weitere (Bedarfs-)Koje von 205 x 92 cm. Somit sind wir schon mittendrin im Bordrundgang, der gleich noch ein paar weitere Deckshaus-Infos zutage fördert…
Technische Details
Länge über Alles: 6,94 m
Breite: 2,50 m
Durchfahrtshöhe: 2,27 m
Tiefgang: 0,48 m
Gewicht (ohne Motor): 1.642 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 8
Kojenplätze: 2 (+1)
Brennstofftank: 200 l
Wassertank: 45 l
Septiktank (opt.): 28 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Mercury-AB, Leist. 110,3 bis 165,4 kW (150-225 PS)
Grundpreis (ab Kiel): 52.420 € mit Basismotor Mercury F150 XL, Preis mit Testmotor ab 56.820 €, Preis des Testbootes inkl. Sonderausstattung und fahrfertig montiertem Mercury V6 F225 XL 87.770 €
Das finden wir gut:
-Mit Testmotor sehr gute Fahr- und Beschleunigungswerte
-Vorzügliches Manövrierverhalten dank schubstarkem Bugstrahler
-Großflächige einteilige Frontscheibe erlaubt eine gute Übersicht
Das finden wir nicht gut:
-Beim längsseitigen Ein- und Aussteigen störende Dachkante
Informationen und Werft
Bootscenter Kiel GmbH (Quicksilver-Händler und Lieferant
des Testbootes), Haßberg 6, 24113 Kiel, Tel. 0431-7055031,
www.bootscenter-kiel.de
Brunswick Marine EMEA, Parc ind. de Petit-Rechain, B-4800 Verviers, Kontaktdaten deutscher Händler: www.quicksilver-boats.com
Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 03/2021!
Text & Fotos: Peter Marienfeld