Als boot-Düsseldorf-Novität angekündigt, komplettiert die Activ 605 Cruiser nun die beliebte GFK-Boot-Range von Quicksilver. Vor dem Messeauftritt am Rhein haben wir den schwarz-weißen Renner Probe gefahren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Genau genommen steht in der Düsseldorfer Messehalle 3 nicht etwa die werbewirksame Deutschland-Premiere, sondern lediglich das boot-Debüt an, da die im Herbst 2018 lancierte Quicksilver Activ 605 Cruiser tatsächlich schon Ende September während der Friedrichshafener Interboot zu bewundern war. Wie dem auch sei, das für den Praxistest auf der Ostsee von der Firma Bootscenter Kiel bereitgestellte Testboot ist eines der ersten Exemplare aus der laufenden Produktion. Die Fertigung erfolgt unter der Regie des amerikanischen Brunswick-Konzerns in einem modernen Werftbetrieb auf portugiesischem Terrain, wo beispielsweise auch die stilistisch ähnlichen Schwesterschiffe Activ 675 Cruiser und Activ 555 BR aus der Form gehoben werden.
Bevor wir auf die Vorzüge und Nachteile der 6,02 m langen und 2,34 m breiten Probandin zu sprechen kommen, hier zunächst einige Hintergrund-Infos. Die seit der Markteinführung in den 1990er-Jahren kontinuierlich verfeinerte und designtechnisch deutlich aufgewertete Quicksilver-Kollektion besteht aktuell aus annähernd 30 Bootsmodellen, die in sämtlichen EU-Ländern zu haben sind. Im Bundesgebiet erfolgt der Verkauf über ein flächendeckendes Vertriebssystem, in das gegenwärtig 22 autorisierte Fachhändler eingebunden sind. Folglich trifft man die optisch und preislich attraktiven Kunststoff-Gleiter nicht nur in diversen Showrooms zwischen Rostock an der Ostseeküste und Allensbach am Bodensee an, sondern auch auf allen mehr oder weniger wichtigen hiesigen Wassersport-Messen.
Anzumerken wäre noch, dass eine jede neue Quicksilver stets in Kombination mit einem passenden Mercury-Motor zur Auslieferung gelangt. Im Falle der unbelastet 1.074 kg schweren Activ 605 Cruiser kann der Kunde zwischen 115 und 150 Pferdestärken wählen. An der Spiegelplatte des Kieler Vorführbootes macht sich ein vierzylindriger Mercury F150 EFI Pro XS breit, der die als Leistungslimit genannten 110,3 kW (150 PS) aus satten drei Litern Hubraum schöpft.
Die Stippvisite beginnen wir auf dem begehbaren Vordeck, das sich, wie auch der Cockpitboden, mit strapazierfähigem Flexiteek aufgewertet zeigt. Für das täuschend echt aussehende optionale Kunst-Holz werden, wie der Zubehör-Preisliste zu entnehmen ist, stattliche 2.620 Euro fällig, die wir jedoch prinzipiell für gut angelegtes Geld halten. Nichts verkehrt macht man obendrein mit der Bestellung des mit Seitenteilen versehenen Bimini-Verdecks, der Hafenpersenning, des demontierbaren Klapptisches und des von Dometic beigesteuerten Kühlschranks. Vermutlich wäre es sinnvoll, gleich die Smart-Edition- und Elektronik-Pakete zu ordern, um dann auch noch auf einen multifunktionalen Simrad-GPS-Plotter und die achterliche Sonnenliege nebst Heckdusche zurückgreifen zu können …
Technische Details
Länge über Alles: 6,02 m
Breite: 2,34 m
Durchfahrtshöhe: 1,34 m
Tiefgang: 0,48 m
Gewicht (o. Motor): 1.074 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 6
Kojenzahl: 2
Brennstofftank: 160 l
Wassertank (opt.): 21 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Mercury-Außenborder, Leistung 84,6 bis 110,3 kW (115-150 PS)
Grundpreis: 39.140 € mit Basismotor Mercury F115, Leistung 84,6 kW (115 PS), Preis mit Testmotorisierung ab 43.420 €, Preis des fahrfertigen Testbootes inklusive Motor und Extras 53.540 €
Das finden wir gut…
-Für ein Sportboot dieser Größenordnung superbes Platzangebot
-Praxisgerecht bemessenes Fassungsvermögen des Benzintanks
-Saubere Kunststoff-Verarbeitung, zahlreiche durchdachte Details
Das finden wir nicht so gut…
-Beschläge an den Ecken des Scheibenrahmens fehlen
Informationen und Werft
Bootscenter Kiel GmbH (offizieller Quicksilver-Händler und Lieferant
des Testbootes), Haßberg 6, 24113 Kiel, Tel. 0431-7055031,
www.bootscenter-kiel.de
Brunswick Marine in EMEA, Parc ind. de Petit-Rechain, B-4800
Verviers, Kontaktadressen der deutschen Händler unter
www.quicksilver-boats.com
Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 01/2020!
Text: Peter Marienfeld