Test: Pedro Levanto 40´

Pedro-Boat meldet sich sich mit einem sehr gelungenen Stahlverdränger im Klassik-Look zurück. Unmittelbar vor der Auslieferung an den betuchten britischen Auftraggeber konnten wir die nagelneue Pedro Levanto 40´ in der Praxis erproben.

Pedro-Boat BV aus dem grenznahen Zuidbroek in der Provinz Groningen zählt speziell unter deutschen Tourenskippern zu den besonders bekannten niederländischen Bootsanbietern. Der nach
wie vor von der Gründerfamilie van der Velde geführte Traditionsbetrieb existiert seit 1973. In den vergangenen 45 Jahren liefen mehr als 1.700 Motorkreuzer vom Stapel. Eine enorme Erfahrung im Stahlyachtbau ist somit garantiert. Parallel zu den bewährten Knickspant-Verdrängern bietet das sympathische Unternehmen, das gegenwärtig 20 versierte Mitarbeiter beschäftigt, auch vier
moderne Hausboot-Entwürfe an, für die verschiedene Antriebskonzepte zur Wahl stehen. Wie es sich für eine namhafte Full-Service-Werft mit internationaler Kundschaft gehört, erfolgt der Produktionsprozess mit Ausnahme des fachgerechten Sandstrahlens und Konservierens der metallischen Kaskos stets »unter einem Dach«. Momentan offeriert Pedro-Boat 16 Neuboot-Modelle in Längen von 30 bis 48 Fuß, unsere 11,88 x 4,05 m messende Testkandidatin rangiert also im »vorderen Mittelfeld« der Pedro-Flotte.

Der auf der weiterhin im Programm befindlichen Levanto 38´ basierende Newcomer bringt als einmotorige Standardversion stattliche 13.650 kg auf die Waage, womit bereits angedeutet ist, dass es dieses stimmig proportionierte Fahrtenschiff auch mit Zwillingsmaschinen zu kaufen gibt. Möglich sind 2 x 75 bis 2 x 150 Pferdestärken, die objektiv betrachtet wohl nur in Einzelfällen Sinn machen. Bestens bedient ist man unseres Erachtens mit dem ins Testboot implantierten Volvo-D3-150-Basisdiesel, der aus 2,4 Litern Hubraum 110,3 kW (150 PS) generiert. Bevor wir den schwedischen Reihenfünfzylinder zum Leben erwecken, laden wir Sie zu einem Bordrundgang ein.

Schwedischer Fünfzylinder – der sehr gut zugängliche Volvo D3-150 mobilisiert 110,3 kW, gleichbedeutend mit 150 Pferdestärken

 

Dieser beginnt auf dem Achterdeck, das man, vom 88 cm tiefen Badesteg kommend, über eine beleuchtete backbordseitige Wendeltreppe erreicht. Unter dem perfekt angepassten Cabrioverdeck
beträgt die lichte Höhe 1,95 m, eingearbeitete Folienfenster ermöglichen eine einwandfreie Rundumsicht. Der Skipper lässt sich auf einem exzellent gefederten Grammer-Sitz nieder, dessen fehlende Fußstütze direkt nach dem Test nachgerüstet werden sollte. Die hydraulische Ultraflex-Lenkung funktioniert – wie die elektronische Volvo-Schaltung – butterweich und präzise, zwischen den Anschlagpunkten liegen fünfeinhalb Ruderdrehungen…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 11,88 m
Breite: 4,05 m
Durchfahrtshöhe: min. 2,65 m
Tiefgang: 1,05 m
Gewicht: 13.650 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 4 (+2)
Brennstofftank: 600 l
Wassertank: 400 l
Septiktank: 225 l
Baumaterial: Schiffbaustahl
Motorisierung: Einbaudiesel mit Wellenantrieb, Standardmotor Volvo D3-150, Leistung 110,3 kW (150 PS). Auf Wunsch sind andere Einzelmotorisierungen oder auch Zwillingsmaschinen möglich Grundpreis (ab Werft): 336.839 € mit Basisdiesel Volvo D3-150, Preis des Testbootes inkl. Extraausstattung rund 400.000 €

Das finden wir gut…

+Einwandfreie, als gutmütig zu beschreibende Laufeigenschaften
+Überzeugende Bauqualität, saubere Holz- und Lackierarbeiten
+Mit optionalem Heckstrahlruder punktgenau zu manövrieren

Das finden wir nicht so gut…

-Relativ wenig Bewegungsfreiheit in der Bugkabine
-Das Heckbankpolster wird mittels Druckknöpfen befestigt

 

Informationen und Werft
Pedro-Boat BV, W.A. Scholtenweg 94, NL-9636 BT Zuidbroek,
Tel. 0031-598451763, www.pedro-boat.de

 

Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 11/2018!
Text & Fotos: Peter Marienfeld