Die aus spanischer Produktion stammenden Nuva-Boote werden neuerdings auch in Deutschland angeboten. Auffallend modern und »minimalistisch« designt, befindet sich die Nuva M6 Open gerade in ihrer Premieren-Saison. Wir haben diesen sehenswerten GFK-Gleiter getestet.
Erst im Frühsommer 2014 gegründet, gehört Nuva Yachts zu den noch jungen, aber schon gut etablierten europäischen Bootswerften. Inhaber, Ideengeber und treibende Kraft des aufstrebenden
Unternehmens mit Geschäftssitz im gigantischen Yachthafen Port Ginesta bei Barcelona ist Andrés Cárdenas, der als ehemaliger CEO von Bavaria Yachts nicht nur ausgezeichnet Deutsch spricht, sondern logischerweise als versierter Branchenkenner gilt. Nuva Yachts beschäftigt gegenwärtig 20 feste Mitarbeiter und kann auf mehrere internationale Handelspartner verweisen. Den Exklusivimport der Nuva-Boote fürs Bundesgebiet beziehungsweise offiziell für Norddeutschland hat im Februar 2019 die Yachtzentrum Damp GmbH & Co. KG übernommen. Derzeit wird nach einem serviceorientierten Händlerkollegen im süddeutschen Raum gesucht, mit dem die professionelle Vermarktung der kleinen, aber feinen Range fortan intensiviert werden soll. Aktuell sind die schnittigen Kunststoff-Entwürfe aus Kataloniens pulsierender Hauptstadt in vier Ausführungen erhältlich. Allererstes Modell der ambitionierten Werft war Ende 2015 die Nuva MS6, die als offenes Sportboot mit Besegelung zwar innovative Akzente setzte, aber hinsichtlich des onorthodoxen Gesamtkonzepts wohl nicht jedermanns Geschmack trifft.
Im Mai 2017 debütierte die Nuva M6 Cabin als attraktiver Daycruiser mit geräumigem Cockpit und vollwertiger Bugkabine. Zwölf Monate später folgte die nun von uns gefahrene Open-Version des 20-Footers, und im Oktober steht die offizielle Präsentation des künftigen Nuva-Flaggschiffes auf dem Plan. Die Rede ist von der futuristisch gestylten Nuva M8, die als 9,20 Meter langer Sportscruiser mit leistungsstarken Einzel- oder Zwillingsaußenbordern an den Start geht. Vermutlich wird dieses bis zu 35 Knoten schnelle Hightech-Konstrukt im kommenden Januar auf der boot Düsseldorf zu bewundern sein. Genau dort stieß zu Beginn dieses Jahres auch unsere Testkandidatin auf erhöhte Aufmerksamkeit, um in ihrem Klassement folgerichtig zum »Boat of the Year« nominiert zu werden. Verantwortlich für die bereits thematisierte, sehr markant wirkende Formgebung des 5,99 m langen und 2,49 m breiten V-Rumpf-Renners und seiner drei Markengefährtinnen sind die Naval-Architekten der »Barcelona Yacht Design Group«.
Der Probefahrt-Termin an der Westküste der Kieler Bucht findet querab des Yachthafens von Damp unter optimalen Bedingungen statt. Die Sonne lacht, und bei 2 bis 3 Beaufort lässt sich sogar die Rauwassertauglichkeit der Nuva M6 Open überprüfen. Das brandneue Vorführboot, das laut der technischen Spezifikation mit einem bis zu 147 kW (200 PS) leistenden Außenborder kombiniert werden kann und dann einen Topspeed um die 40 Knoten erreicht, wird hier und heute von Mercurys F115 EFI ELPT befeuert…
Technische Daten
Länge über Alles: 5,99 m
Breite: 2,49 m
Tiefgang (Antr. abgesenkt): 0,74 m
Gewicht (o. Motor): 1.150 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 8
Brennstofftank: 120 l
Wassertank: 47 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder, werftseitig empfohlene Leistung 73,6 bis 147 kW (100-200 PS)
Grundpreis (o. Motor): 24.871 €, Preis des einsatzbereiten Testbootes inklusive Motor und Sonderausstattung 47.600 €
Das finden wir gut…
-Modernes »minimalistisches« Sportboot-Styling
-Einfach zu handhaben und problemlos zu trailern
-Sehr sicheres Fahrverhalten auch in kabbeliger Welle
Das finden wir nicht so gut…
-Relativ dünne, mit Druckknöpfen zu fixierende Polster
Informationen und Werft
Yachtzentrum Damp GmbH & Co. KG (Nuva-Importeur und
Lieferant des Testbootes), Pamirring 2, 24351 Damp,
Tel. 04352-5433, www.yachtzentrum-damp.de
Nuva Yachts, Port Ginesta, E-08860 Castelldefels, Barcelona,
www.nuvayachts.com
Den ausführlichen Bootstest lesen Sie wie immer in Ihrer Printausgabe: SKIPPER Bootshandel 09/2019!
Text & Fotos: Peter Marienfeld