Test: Noblesse Cruiser 42

Die Noblesse Cruiser 42 ist ein Boot, das beim ersten Blickkontakt mit schönem Linienspiel und stimmigen Proportionen auf sich aufmerksam macht. Wir wollten wissen, welche weiteren Vorzüge der niederländische Verdränger neben seiner gefälligen Optik zu bieten hat.

Keine Frage – die 12,90 m lange und 4,30 m breite Noblesse Cruiser 42 ist ein Hingucker und alles andere als eine Yacht von der Stange. Für das grazile Erscheinungsbild unserer grauweiß lackierten Testkandidatin zeichnet mit dem Workumer Naval-Architekten Martin Bekebrede ein renommierter Designer verantwortlich. Die Herstellung des einsatzbereit immerhin 18,2 Tonnen schweren Rundspant-Verdrängers erfolgt unter der Regie von Wieger Westerdijk. Der 49-jährige Bootsfachmann aus dem friesischen Bilderbuch-Dorf Earnewald ist eigentlich ein versierter Charterunternehmer, in dessen aus sieben Motoryachten bestehender Mietboot-Flotte gleich zwei Einheiten des geräumigen 42-Footers auftauchen und die Flaggschiff-Rolle innehaben. Den fleißig buchenden, überwiegend aus Deutschland stammenden Chartergästen und insbesondere Herrn und Frau Westerdijk gefielen und gefallen die beiden Noblesse-Kreuzer mit den Namen »Elegance« und »Beluga« offenbar so gut, dass man im Januar 2017 die Baulizenz erwarb.

Fortan ist Wieger Westerdijk der kompetente Ansprechpartner, egal, ob man eine Noblesse Cruiser 42 mieten oder kaufen möchte. Vor dem Rundgang sei gesagt, dass das Boot wahlweise mit Heckkabine oder als nicht minder attraktive Open-Cockpit-Variante erhältlich ist. Und dann noch die Information, dass die professionelle Fertigung der 42er unter Einbindung regionaler Spezialfirmen vonstatten geht. Die Jachtwerf Westerdijk koordiniert den Produktionsablauf und kümmert sich, wie uns Wieger erzählt, um das notwendige »Feintuning«.

Bei der »Beluga« handelt es sich um die im Sommer 2016 erstgewasserte Baunummer 3, die in jeder Hinsicht einen neuwertigen Eindruck hinterlässt. An Bord gelangt man sehr bequem über den
mit 370 x 99 cm ungewöhnlich großflächigen Hecksteg. Beidseitig vorhandene Wendeltreppen schaffen die Verbindung zum Achterdeck, das von einem perfekt angepassten Softtop mit 198 cm Stehhöhe überspannt wird. Ein Geräteträger nimmt Teile der Navi-Elektronik und die Positionslampen auf. Die halbrunde Hecksitzgruppe mit Beistellhocker und Tisch bietet genügend Platz für sechs Personen.

 

Technische Daten

Länge über Alles: 12,90 m
Breite: 4,30 m
Durchfahrtshöhe: min. 3,25 m
Tiefgang: 1,17 m
Gewicht: 18.200 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 10
Kojenzahl: 6
Brennstofftanks: 2 x 500 l
Wassertank: 600 l
Septiktank: 250 l
Baumaterial: Schiffbaustahl
Motorisierung: Einbaudiesel mit Wellenantrieb, werftseitig empfohlene Leistung 88,2 bis 169 kW (120-230 PS)
Grundpreis (ab Werft): 432.727 € mit Steyr-Sechszylinder-Diesel, Leistung 88,2 kW (120 PS), Neupreis des Testbootes mit 150-PS-Maschine und inklusive Extraausstattung 462.232 €

+Rundspant-Rumpf mit einwandfreien Laufeigenschaften
+Sehr ansprechendes Stahlyacht-Design mit eigener Note
+Angenehme Aufteilung mit besonders geräumiger Heckkabine

Der Bugkorb ist überflüssigerweise an der Spitze geschlossen

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 07/2018!

Text & Fotos: Peter Marienfeld