Test: Linssen GS 500 AC Variotop

Das imageträchtige neue Flaggschiff von Linssen Yachts, die grundlegend weiterentwickelte dritte Generation der Grand Sturdy 500 AC Variotop, gehört zu jenen Booten, die in vielerlei Hinsicht das Prädikat »Spitzenklasse« verdienen. Wir wollten wissen, wie sich der stählerne Luxusliner während des Praxistests auf der Nordsee verhält.

Nachdem das erste Exemplar dieser repräsentativen Motoryacht im Januar 2018 anlässlich der boot Düsseldorf als Weltpremiere zu bestaunen war, haben wir es beim SKIPPER-Bootshandel-Test mit der nicht minder beeindruckenden Baunummer 2 zu tun. Das 30 Tonnen wiegende Schmuckstück wurde vom weithin bekannten norddeutschen Linssen-Händler Hennings Yacht-Vertrieb unlängst an einen privaten Investor ausgeliefert, der seine auf den Namen »Pia Maria« getaufte Grazie gerade ins friesische Wassersport-Zentrum Sneek überführen ließ.

Dort liegt das zweimotorige Traumschiff nun am Anleger der für die Vermietung zuständigen Firma Sanzi Yacht Charter. Etwaige Buchungsanfragen können übrigens auch an unseren Papenburger Testboot-Lieferanten gerichtet werden … Ganz egal, ob Charter oder Kauf – wer sich für den niederländischen First-Class-Verdränger interessiert, der sollte über ein prall gefülltes Bankkonto verfügen. Die neue Linssen Grand Sturdy 500 AC Variotop kostet erwartungsgemäß ein Vermögen, die Preisstaffelung beginnt bei 1.343.500 Euro. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass dieses besondere Boot als zeitlos-elegantes Aushängeschild von Linssen Yachts jeden Cent wert ist. Wir gehen gleich an Bord, möchten Sie aber vorher mit einigen Infos über die in Maasbracht an der Maas und in der Provinz Limburg ansässige Traditionswerft konfrontieren, deren Wurzeln bis ins Gründungsjahr 1949 zurückreichen.

Der gemeinhin als europäischer Stahlyacht-Marktführer geltende Vorzeigebetrieb, der sich seit 1958 mit der Serienproduktion von Motorbooten befasst, brachte in den vergangenen sechs Jahrzehnten rund 3.500 der stilvollen Kreuzer aufs Wasser. Gegenwärtig beschäftigt das Linssen-Management 115 Mitarbeiter, wobei der gesamte Fertigungsprozess innerhalb der eigenen Werkshallen erfolgt. Pro Saison laufen etwa 70 Yacht-Neubauten vom Stapel.Übers Jahr gesellen sich 30 bis 40 topgepflegte und geprüfte Gebrauchte hinzu, für die aufgrund der weit überdurchschnittlichen Wertstabilität immer eine gute Nachfrage herrscht.

Die aktuelle Range reicht von 30 bis 50 Fuß und umfasst fortan zehn Modelle. Für die größeren Einheiten wird eine Bauzeit von elf Monaten veranschlagt. Wie uns Yvonne Linssen, die eigens zu dem in Emden anberaumten Testtermin angereiste Vertriebsdirektorin verrät, gelangen 40 Prozent aller Neuboote in den Besitz deutscher Auftraggeber.

Technische Daten

Länge über Alles: 16,45 m
Breite: 4,88 m
Durchfahrtshöhe: min. 3,49 m
Tiefgang: 1,29 m
Gewicht: 30.000 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 12
Kojenzahl: 6
Brennstofftanks: 2 x 1.185 l
Wassertank: 960 l
Septiktank: 550 l
Baumaterial: Schiffbaustahl
Motorisierung: 2 x Volvo Penta D3-150, Einbaudiesel mit Wellenantrieben, Leistung 2 x 110,3 kW (2 x 150 PS)
Grundpreis (ab Werft): 1.343.500 €, Preis des Testbootes inklusive Sonderausstattung 1.397.758 €

 

+Durchdachte Raumaufteilung ermöglicht viel Privatsphäre
+Erstklassiges Platzangebot in sämtlichen Bereichen an Bord
+Beispielhaft saubere technische und elektrische Installationen

Heizungsausgang neben dem Steuerstand nicht optimal postiert

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 06/2018!

Text: Peter Marienfeld