Test: Karnic SL652

Mit der neuen SL652 hat die zypriotische Karnic-Werft anlässlich der vorigen boot Düsseldorf einen schicken 23-Fuß-Daycruiser vorgestellt. SKIPPER Bootshandel konnte dieses sehenswerte Boot bereits testen.

Hinter der international aufstrebenden Marke »Karnic« steht der Ingenieur Nicos M. Karaolis (58), der im Jahre 1993 in seiner Heimatstadt Limassol eine gleichnamige Werft gründete. Nicos (Nic) hatte in Großbritannien studiert und zugleich die Vision, praxisgerechte Boote bis 30 Fuß und mit leistungsstarken Rümpfen in unverwechselbarem Design und hoher Verarbeitungsqualität herzustellen. So kam 2008 ein nicht nur bei Sportanglern beliebter erster Kabinenkreuzer auf den Markt. Die internationale Bootsbaukrise um 2009 überlebte die Werft dank des gebotenen Optimismus und einer Marketing-Expansion.

Heute verfügt Karnic über computergestützte Fertigungs- und CAD-CAM-Technologien sowie ein engagiertes Team von 45 Mitarbeitern. Pro Jahr werden etwa 180 Boote in Längen zwischen 4,90 und 9,20 m auf Kiel gelegt. Allein die SL-Baureihe umfasst neun verschiedene Modelle in Längen von 23 bis 31 Fuß. An dieser Stelle sei angemerkt, dass alle Karnic-Entwürfe im Mittelmeer unter realen Bedingungen getestet werden, wobei sichere Rauwassereigenschaften gefordert sind. Darüber hinaus werden alle Rumpfstrukturen im traditionellen Handauflegeverfahren und Verbundteile mit Vakuum-Infusionstechnologie in einem kontrollierten Prozess gefertigt. »Handmade in Cyprus« garantiert hier tatsächlich eine hohe Produktqualität.

Wie bei allen Karnic-Modellen der Fall, zeichnet sich die SL652 schon beim ersten Blickkontakt durch ein unverwechselbares Design aus. Nach dem Zutritt über die Badeplattform mit Heckdurchgang erscheint das selbstlenzende Cockpit mit einer Größe von 250 x 190 cm reichlich bemessen. Besonders auffällig sind die hohen Bordwände, die mit einem inneren Freibord von 82  cm ein angenehmes Sicherheitsgefühl vermitteln. Zentrales Element des Cockpits ist eine 100 cm breite und 70 cm tiefe Konsole mit Doppelsitzbank vor dem Steuerstand, die optional in der  Konfiguration »LP Weekender Helm Seat« für 2.088 Euro zu haben ist. Diese Konsole beherbergt eine Freiluft-Pantry mit Spüle und bietet Platz für einen Gas-Kocher. Ein Kühlschrank ist für 1.033 Euro zu haben, während eine 51-Liter-Kühlbox mit 142 Euro in der Preisliste erscheint. Der 80 cm breite und 100 cm hohe Steuerstand beherbergt alle notwendigen nautischen und technischen Instrumente.

Die multifunktionale Hecksitzbank kann ausgeklappt oder ein darunter liegendes Schapp mit Einsatz geöffnet werden

 

Das Armaturenbrett unseres Testbootes ist mit Raymarines 12-Zoll-Pro-S-Multifunktionsdisplay bestückt. Eine VHF-Funkstation Ray63 mit DSC und ATIS des gleichen Lieferanten vervollständigt das Ensemble. Gleich neben dem Steuerstand befindet sich der Niedergang zum Kabinenbereich, der mit einer getönten Acrylglas-Schiebetür verschlossen wird…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 7,15 m
Breite: 2,45 m
Tiefgang (Antr. angehoben): 0,34 m
Gewicht: 1.120 kg
Kraftstofftank: 200 l
Wassertank: 45 l
Personenzahl: 7
Kojenzahl: 2
CE-Kategorie: C
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder-Einzelmotorisierung mit Superlangschaft (XL), empf. Leistung bis 165,4 kW ( 225 PS)
Grundpreis (ab Werft, ohne Motor): 28.737 Euro, Preis des fahrfertigen Testbootes inklusive Sonderausstattung 61.194 Euro

 

Das finden wir gut…

-Gute Sicherheit durch hohe Bordwand
-Sicheres und sportliches Fahr- und Manö
-Unkompliziert trailerbar

Das finden wir nicht so gut…

-Fassungsvermögen des Benzin- und Wassertanks könnte größer
ausfallen

 

Informationen und Werft
Karnic Powerboats Ltd. (Werft und Lieferant des Testbootes),
P.O.Box 70192, CYP-4161 Limassol, Kontaktadressen der
deutschen Karnic-Händler unter www.karnicboats.com

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie wie immer in SKIPPER Bootshandel 03/2020
Text & Fotos: Rex Schober