Iron Boats ist ein noch junges schwedisches Fabrikat, das neuerdings auch in Deutschland angeboten wird. Wir testeten eine Iron 647, die mit Evinrudes E-TEC 150 an der Spiegelplatte pures Fahrvergnügen garantiert.
Eine attraktive neue Bootsmarke ausfindig zu machen, die sich möglichst schnell etablieren und erfolgreich verkaufen lässt, ist sicherlich nicht so einfach. Es sei denn, die betreffenden Boote weisen ganz besondere Merkmale und Eigenschaften auf, die »vertriebstechnisch« für sich sprechen. Kevin Marquardt, Inhaber der Firma Bootscenter Kiel, hat hier offenbar einen Coup gelandet. Der 48-jährige Motorboot-Profi kooperiert seit Dezember 2019 als offizieller deutscher Exklusivimporteur mit dem international aufstrebenden Hersteller Iron Boats. Hinter diesem hierzulande wohl nur Insidern bekannten Unternehmen stehen mit Lars und Henrik Peterson zwei bekennende Wassersport-Enthusiasten, die sich in ihrer skandinavischen Heimat als „Ironbrothers« und absolute RIB-Experten einen Namen machten.
Eine eigene Bootsserie wurde dann im vorigen Sommer präsentiert, wobei sich das Angebotsrepertoire vorerst auf vier stilistisch sehr ähnliche Modelle beschränkt. Die derzeit in Längen von 6,52 m, 7,12 m, 7,67 m und 8,27 m erhältlichen Kunststoff-Renner mit den schlichten Typenbezeichnungen Iron 652, Iron 707, Iron 767 und Iron 827 verfügen über exzellent laufende, von Mannerfelt Design entwickelte Hochleistungsrümpfe, die dank der einheitlichen Aufkimmung von 23 Grad eine superbe Rauwasser-Performance an den Tag legen und somit Fahrvergnügen in Reinkultur in Aussicht stellen.
Unsere als Handlaminat gefertigte Testkandidatin verkörpert, wenn man so will, den Einstieg in die Iron-Welt. Das 6,52 x 2,44 m messende und unbelastet rund 950 kg schwere Vollblut-Sportboot erfüllt die Einstufungskriterien der CE-Norm C und wurde laut technischem Datenblatt für sechs Personen konzipiert. Die werftseitige Leistungsempfehlung bezieht sich auf Außenborder mit 115 bis 200 Pferdestärken. Am Heck der vor fünfzehn Minuten erstgewasserten Iron 647 ist ein Evinrude K150 E-TEC G2 verbolzt, der aus 1,9 Litern Hubraum 110,3 kW (150 PS) generiert. Allein schon wegen des hervorragenden Durchzugsvermögens des dreizylindrigen Zweitakt-Direkteinspritzers ist es schade, dass die Produktion der Traditionsmarke Evinrude – wir berichteten im August-Heft darüber – mit sofortiger Wirkung eingestellt wurde. Vielleicht wird es ja früher oder später ein Comeback geben …
Technische Details
Länge über Alles: 6,52 m
Breite: 2,44 m
Tiefgang: 0,50 m
Gewicht: 950 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 6
CE-Kategorie: C
Brennstofftank: 142 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder (Ultralangschaft), werftseitig empfohlene Leistung 84,6 bis 147 kW (115-200 PS)
Grundpreis (o. Motor): 33.454 €, Preis des fahrfertigen Testbootes inklusive Motor und Sonderausstattung 58.059 €
Das finden wir gut:
-Exzellentes Fahrverhalten übers gesamte Drehzahlband
-Besonders breite und sehr stabile Gummi-Scheuerleiste
-Gute Verarbeitungsqualität, saubere technische Einbauten
Das finden wir nicht gut:
-Verbessungswürdiger, partiell scharfkantiger Scheibenrahmen
Informationen und Werft
Bootscenter Kiel GmbH (Iron-Exklusivimporteur für Deutschland
und Lieferant des Testbootes), Haßberg 6, 24113 Kiel,
Tel. 0431-7055031, www.bootscenter-kiel.de
Iron Boats, Headoffice Göteborg, Boldhedens Industriväg 40,
SE-4250 Billdal, www.ironboats.se
Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 09/2020!
Text & Fotos: Peter Marienfeld