Festrumpf-Schlauchboote werden in der Regel auf einem Trailer transportiert. Die Foldable-RIBs aus dem britischen Southampton können jedoch platzsparend und zusammengelegt im Auto befördert werden. Wir haben uns das komfortable F-RIB 360 näher angesehen.
Schlauchboote erfreuen sich seit jeher großer Beliebtheit, denn sie sind vielseitig einsetzbar und meist wird der Geldbeutel geschont. Werden im Freizeitbereich häufig kleinere und komplett aufblasbare Schlauchboote mit Luftkiel- und Einlegeböden genutzt, sind für ambitionierte Skipper, Taucher oder Angler eher die sogenannten RIBs von Vorteil. Hierbei steht »RIB« für »Rigid Inflatable Boat«, kurz, für ein Schlauchboot mit Festrumpf. In den seltensten Fällen dürfte ein solches RIB jedoch in einen Pkw-Kofferraum passen. Diesem Mobilitätsumstand trägt der britische Hersteller Foldable-RIB Rechnung, da man als weltweit einziger Hersteller faltbare Schlauchboote mit festem GFK Rumpf vertreibt. Derzeit sind fünf Modelle in Längen zwischen 2,75 und 4,60 m bestellbar, wobei die individuelle Motorisierung je nach Modell zwischen fünf und 30 PS liegen darf.
Die von uns erprobte F-RIB 360 zeichnet sich durch eine außerordentliche Kompaktheit aus. Bei einem Trockengewicht von 48 kg werden die Packmaße vom Hersteller mit 110 x 110 x 50 cm angegeben. Für den Aufbau werden lediglich fünf Minuten benötigt, das komplette Transportpaket mit dem Volumen eines knappen halben Kubikmeters kann von zwei Personen problemlos gehandhabt werden. Clou ist der falt- oder klappbare GFK-Rumpf, der diese kompakten Packmaße erst möglich macht. Damit avanciert dieses F-RIB-Modell zum idealen Begleiter für Urlaubs- und Freizeitaktivitäten und dürfte auch semiprofessionelle Anwender wie Angler ansprechen. Bei einer Cockpitgröße von 220 x 80 cm und einer Höhe mittschiffs von 55 cm fühlt man sich in dem 360 cm langen und 165 cm breiten RIB stets gut aufgehoben. Zwei je 100 cm lange, 26 cm breite und individuell verschiebbare Sitzbänke vervollständigen die Innenausstattung. Die Drei-Kammer-Schläuche mit einem Durchmesser von 42 cm bestehen aus UV-beständigem, stabilem und dennoch leichtem Mirasol-PVC, alle Nahtstellen und Übergänge sind sauber verklebt.
Generell hinterlässt das Boot hinterlässt einen sehr guten Qualitätseindruck. Der stabile und von Hand laminierte V-Rumpf sorgt dafür, dass die 360er relativ schnell ins Gleiten kommt, vorausgesetzt, man hat die nötigen Pferdestärken am Heckspiegel. Im Falle der F-RIB 360 sind bis zu 18,5 kW (25 PS) an der Spiegelplatte möglich, die für ordentlich Schub sorgen dürften und das Boot zum sportlichen Flitzer machen. Unser im Rahmen der vorigen Interboot im Friedrichshafener Messehafen stationiertes Test-Exemplar wird hingegen von einem Elektroaußenborder des Typs ePropulsion Navy 3.0 angeschoben…
Technische Daten
Länge über Alles: 3,60 m
Breite: 1,65 m
Schlauchdurchmesser: 0,42 m
Anzahl der Luftkammern: 3
Gewicht (o. Motor): 48 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 4
Max. Zuladung: 700 kg
Baumaterial: Rumpf und Heckspiegel aus GFK, Schlauch aus PVC
Motorisierung: Außenborder, werftseitig empfohlene maximale Leistung 18,4 kW (25 PS)
Grundpreis: 3.595 €, Preis des fahrfertigen Testbootes mit E-Motorisierung 9.543 €
Das finden wir gut…
-Gute und sichere Laufeigenschaften
-Leicht zu handhaben und praktisch im Pkw-Kofferraum zu verstauen
Das finden wir nicht so gut…
-Leider keine Aussparung für Kraftstoffbehälter im Rumpfboden
Informationen und Werft
Ditoma GmbH (Generalimporteur für Deutschland und
Lieferant des Testbootes), Geisnangstr. 9, 71640 Ludwigsburg,
Tel. 07141-3097180, Kontaktadressen der deutschen
Händler unter: www.foldablerib.de
F-RIB Former Marina Office Hamble Point Marina,
Southampton SO31 4NB (GB), www.foldablerib.com
Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 02/2020!
Text & Fotos: Rex Schober