Test: DRAGO 550

Mit der Drago 550 durchlief das kleinste Kabinenboot der weithin bekannten griechischen Werft das SKIPPER-Bootshandel-Testprogramm. Wir erprobten den kompakten Kunststoff-Gleiter in Kombination mit einem Honda BF 80 LRTU, der 58,8 kW (80 PS) ins Wasser bringt. Ort des Geschehens war der Main bei Würzburg. 

Die Drago 550 darf man mit Fug und Recht als »Dauerbrenner« beschreiben, zumal dieses nette Bötchen unter der aktuellen Modellbezeichnung schon seit 15 Jahren angeboten wird. Zuvor hieß das stimmig proportionierte Kompakt-Kabinenboot Drago 540 und Drago 510, so dass die bemerkenswert lange »Karriere« unserer Testkandidatin eigentlich noch viel früher begann. Bisher entstanden von diesem im positiven Sinne zeitlosen Entwurf jedenfalls mehrere hundert Einheiten, wobei über die gesamte Produktionszeit regelmäßig dezente optische Retuschen erfolgten.

Die wiederum dafür sorgten, dass der stilistisch durchaus gefällige 18-Footer aus jedem Blickwinkel keinesfalls altbacken oder in irgendeiner Weise angestaubt wirkt. Im Gegenteil. Die 5,50 m lange und lediglich 2,04 m breite Drago 550 steht mit ihrer blütenweißen Außenhaut da wie aus dem sprichwörtlichen Ei gepellt. Das topfebene Gelcoat-Finish hinterlässt einen glänzenden Eindruck. Die Vokabel »blitzsauber« würde gut zu diesem Motorboot für Einsteiger und Fortgeschrittene passen, »optisch ausgereift« natürlich ganz genauso …

Bevor es gleich losgeht mit dem Probelauf auf dem Main, gibt es einige kurze Infos über die in Koropi bei Athen beheimatete Drago-Werft. Am Ruder des seit 1968 existierenden Bootsbauunternehmens steht nach wie vor der Gründer und Ideengeber Nikos Farazis, wobei dessen Tochter Melissa-Maria mittlerweile als Co-CEO auftritt. Der schon immer stark exportorientierte Traditionsbetrieb mit knapp 50 Mitarbeitern lieferte bisher rund 30.000 von Hand laminierte Kunststoff- Boote aus.

Prinzipiell werden etwa zehn Modelle in Längen von 18 bis 29 Fuß angeboten, wobei das Repertoire des erfahrenen Herstellers vom universell einzusetzenden Center Consoler bis zum schnittigen Weekender reicht. Der Verkauf im Bundesgebiet erfolgt über die autorisierten Fachhändler Schütze-Boote aus Berlin-Köpenick, Bootshandel Dreier aus Cuxhaven an der Elbmündung und die Firma Öchsner-Boote aus Kürnach bei Würzburg. Letztere hat mit dem Hausfabrikat »Yachtline« eine eigene Bootsserie am Start, und anders als bei Schütze und Dreier der Fall, wird die gegenwärtig auf vier Modelle dezimierte Drago-Range grundsätzlich im Paket mit einem Honda-Außenborder verkauft.

Wer sich für den Erwerb der unbelastet etwa 570 kg schweren Drago 550 entscheiden möchte, der wählt zunächst einmal die für ihn persönlich und den jeweiligen Einsatzzeck am besten geeignete Antriebsleistung. Zur Disposition stehen führerscheinfreie 15, ökonomische 60 oder einige Reserven bietende 80 Pferdestärken. Unser Favorit wäre in jedem Fall der vierzylindrige BF 80 LRTU, der seine 58,8 Kilowatt aus 1,5 l Hubraum schöpft. Der japanische Viertakter mit programmierter elektronischer Benzineinspritzung, 16-Ventil-Technik und dem Honda-typischen BLAST-System für ein höheres Drehmoment bei niedriger Drehzahl gehört definitiv zu den zuverlässigsten und langlebigsten Antrieben seiner Liga. Auch rein optisch passt der in gewohntem Silbermetallic lackierte 165-kg-Motor gut ins Bild.

An der Steganlage des WSC Eibelstadt bekommen wir das einsatzbereite Gespann zu Gesicht. Zunächst gilt es, das Boot zu inspizieren. Um ins selbstlenzende Cockpit des »Mini-Sportscruisers« zu gelangen, sollte man den Fuß auf die beidseitig vorhandene eingeformte Zwischenstufe setzen – die Schrittlänge halbiert sich und das Anund Vonbordkommen gerät zur leichten Übung. Bei Bedarf kann die Heckbank ruckzuck in eine 160 x 100 cm messende Sonnenliege umgewandelt werden. Die fachmännisch installierte Batterie, natürlich mit Hauptschalter, befindet sich im Unterbau. Um die Proportionen des nach der geltenden CE-Norm C für fünf Personen zugelassenen Drago-Klassikers zu verdeutlichen: die rutschhemmend strukturierte Bodenfläche misst 170 x 148 cm, wobei die Höhe der Cockpitwand von 73 auf 78 cm ansteigt.

 

Den kompletten Test finden Sie in der Ausgabe 08/24

 

Technische Details

Länge über Alles: 5,50 m
Breite: 2,04 m
Tiefgang (Antr. angehoben): 0,35 m
Gewicht (mit Motor und Trailer): ab 1.000 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 5
Kojenzahl: 2
Brennstofftank (opt.): 90 l (bei 60- und 80-PS-Motorisierung im Standard-
Lieferumfang des Bootes enthalten)
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Honda-Außenborder (Langschaft), Leistung
wahlweise 11 kW (15 PS), 44,1 kW (60 PS) oder 58,8 kW (80 PS)
Preis: Die Firma Öchsner-Boote bietet die Drago 550 ausschließlich
im Paket mit einem Honda-Außenborder an. Preis mit Honda BF 15
(Leistung 11 kW/15 PS) ab 26.300 €. Das einsatzbereite Testboot mit
dem Honda BF 80 kostet 34.690 €

 

Informationen und Werft

Öchsner-Boote GmbH & Co. KG (Drago-Händler und Lieferant
des Testbootes), Brückentorstr. 24, 97273 Kürnach, Tel. 09367-
3265, www.oechsner-boats.de und www.drago-boats.eu

Drago Boats, 5 Lavriou Avenue, GR-19400 Koropi,
Adressen der deutschen Drago-Händler unter www.drago.gr

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 08/2024!

 

Text & Fotos: Peter Marienfeld

 

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