Test: Capelli Tempest 650 Nordic

Mit solider Verarbeitung, hochwertigen Materialien und leistungsstarken Motorisierungen gehören die RIBs des italienischen Herstellers Capelli zu den besten im Schlauchboot-Segment. Wir gingen mit der 6,55 m langen und 2,67 m breiten Capelli Tempest 650 Nordic auf Tuchfühlung.

Das anno 1974 von Davide Capelli im norditalienischen Spinadesco gegründete Bootsbau-Unternehmen begann in der Saison 1992, neben einer Modellreihe von GFK-Sport- und Kabinenbooten auch Schlauchboote mit Feststoffrümpfen, die sogenannten RIBs, zu produzieren. Der englische Fachbegriff »RIB« steht für »Rigid Inflatable Boat«. Relativ schnell stießen die aufblasbaren Renner auch außerhalb ihres Heimatlandes auf wachsendes Kundeninteresse. Derzeit umfasst die Capelli-RIB-Produktion inklusive Tender-Booten 29 Modelle in Längen zwischen 14 und 50 Fuß. Die Tragschläuche werden aus extrem widerstandsfähigem 1670-dtex-Orca-Hypalon gefertigt. Als kompetente deutsche Vertriebspartner fungieren Udo Wagenhäuser und Dominic Stockmann von der Konstanzer Firma Valentina Bootservice, die uns eine brandneue Capelli 650 Tempest Nordic für den Praxistest auf dem Bodensee zur Verfügung stellte. Mit Tragschläuchen in Carbon-Optik, Silvertex-Polstern in Orange und einem Edelstahl-Geräteträger ist das Testboot an einem Steg des Friedrichshafener Sportboothafens ein optischer Blickfang.

Der am Heck prangende 175-PS-Yamaha-Außenborder unterstreicht den professionellen und sportlichen Auftritt. Ins selbstlenzende Cockpit gelangt man in der Regel entweder über den Heckoder Bugeinstieg und notfalls auch über die Hypalon-Tragschläuche, die einen Durchmesser von 56 cm aufweisen. Die Freibordhöhe beträgt 50 cm. Im Bug erwartet den Passagier eine 180 cm lange und bis zu 130 cm breite V-Sonnenliege, deren strapazierfähige und akkurat genähte Polster zur Standard-Ausstattung zählen. Das darunter liegende und raumfüllende Schapp beherbergt den 67 Liter fassenden Frischwassertank der optionalen Heckdusche. Das System wird mit 835 Euro berechnet. Zum zentralen Cockpit-Element avanciert die Steuerkonsole, die hier in der Ausführung »Nordic« 95 cm breit, 75 cm tief und 120 cm hoch ist. Die acrylgläserne Frontscheibe misst 80 x 72 cm.

Das Achtercockpit mit einem voluminösen Staufach unter der Hecksitzbank

 

Dementsprechend gut ist die Windabdeckung für den Skipper und Beifahrer, die nebeneinander auf einer 95 cm breiten Konsolen-Sitzbank mit 75 cm Sitzhöhe Platz nehmen oder davor stehen können. Die Rückseite der Sitzkonsole ist mit mehreren Gläser- und Flaschenhaltern sowie einem 75 x 35 cm großen Picknick-Klapptisch ausgestattet…

 

Technische Details

Länge über Alles: 6,55 m
Breite: 2,67 m
Schlauchdurchmesser: 0,56 m
Gewicht: 800 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 12
Brennstofftank: 220 l
Wassertank (opt.): 67 l
Baumaterial: Rumpf GFK, Schlauchsystem Orca-Hypalon
Motorisierung: Außenborder, Leistung bis 147 kW (200 PS)
Grundpreis: 30.580 €, Preis des Testbootes inkl. Sonderausstattung und Motorisierung 59.950 €

 

Das finden wir gut…

-Sehr sportliche und sichere Laufeigenschaften
-Leicht zu handhaben und trailerbar
-Strapazierfähige und langlebige Tragschläuche

Das finden wir nicht so gut…

-Sonnenpolsterbefestigung erfolgt mittels Druckknöpfen

 

Informationen und Werft

Valentina Bootservice GmbH, (Capelli-Händler und Lieferant
des Testbootes), Claude-Dornier-Straße 20, 78467 Konstanz,
Tel. 07531-9416990, www.valentina-bootservice.de
Cantieri Capelli s.r.l., Via delle industrie 19, I-26020 Spinadesco-
Cremona, www.cantiericapelli.com

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 01/2020!
Text & Fotos: Rex Schober