Test: Brig Navigator 485

Die erneuerte BRIG N 485 ist das Einstiegsmodell der beliebten Navigator-Serie – und in dieser Version noch ganz frisch auf dem internationalen Bootsmarkt. Wir wollten wissen, was der fesche Gummiflitzer mit einem Mercury-F60-Viertakter an der Spiegelplatte zu bieten hat.

Das 1991 lancierte Erfolgsfabrikat BRIG stammt, wie die meisten Schlauchboot-Fans vermutlich längst wissen, nicht etwa aus Fernost, sondern aus der Ukraine. Angesiedelt in der Universitätsstadt Kharkov, beschäftigt die Werft unter der Leitung des Gründers und erfahrenen Managing Directors Slava Rodionow 260 Mitarbeiter. Das angesehene Unternehmen verfolgt seit jeher eine offensive Marketing-Strategie und exportiert die Boote inzwischen in 40 Länder rund um den Erdball. Der hohe Bekanntheitsgrad der Marke BRIG erklärt sich zudem durch die regelmäßige Präsenz auf mindestens 30 bedeutenden internationalen Wassersportmessen.

Logischerweise wird eine ansehnliche Auswahl an aktuellen BRIGs nun auch in Düsseldorf in Augenschein zu nehmen sein – die im vorigen Spätsommer als 2019er-Novität beworbene N 485 gehört mit Sicherheit dazu. Insgesamt bietet BRIG, und zwar verteilt auf die Baureihen Eagle, Navigator, Falcon Rider und Falcon Tender, 22 Grundmodelle in Längen von 2,90 bis 9,95 m an.
Während die kleineren Einheiten insbesondere als Beiboote Verwendung finden oder mitunter auch als richtig tolles Hobbyobjekt für den Skipper-Nachwuchs in Frage kommen, handelt es sich beim derzeitigen BRIG-Flaggschiff, der Eagle 10, um ein absolutes Luxus-RIB mit Kabinenaufbau und zwei Kojen – die maximal möglichen 2 x 350 PS Antriebsleistung sind eine echte Ansage. Die Fertigung sämtlicher Varianten geschieht in Handarbeit, wobei jeder Schritt akribisch dokumentiert und überwacht wird, um eine optimale Produktqualität zu gewährleisten. Dass sogar die Acrylglas-Scheiben der Steuerpulte und die im Herstellungsprozess benötigten Metallteile in Eigenregie gegossen werden, unterstreicht die Kompetenz der ukrainischen Bootsbau-Profis.

Die bordeauxroten Polsterauflagen sind ausreichende sieben Zentimeter dick

 

Ungeachtet der beträchtlichen Stückzahlen sieht sich die Werft in der Lage, auf individuelle Vorgaben der Auftraggeber einzugehen und beispielsweise dem Wunsch nach einer speziellen Farbkombination Rechnung zu tragen. Bei der neuerdings aus sieben Bootstypen bestehenden Navigator-Serie liegt der Fokus auf einer durchdachten und stabilen Konstruktion, gepaart mit einem stimmigen Design. Wie bei BRIG Boats prinzipiell üblich, entscheidet der zahlende Kunde, ob das Schlauchsystem seines Lieblingsbootes aus Mirasol (PVC) oder gegen Aufpreis aus noch strapazierfähigerem Hypalon bestehen soll…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 4,85 m
Breite: 2,30 m
Innenmaße: 3,05 x 1,30 m
Gewicht (o. Motor): 380 kg
Anzahl der Luftkammern: 5
Schlauchdurchmesser: 0,50 m
Max. Personenzahl: 8
CE-Kategorie: C
Brennstofftank: 67 l
Baumaterial: Tragschläuche Mirasol/PVC (opt. Hypalon), Rumpf GFK
Motorisierung: Außenborder (Langschaft), werftseitig empfohlene Maximalleistung 55,1 kW (75 PS)
Grundpreis (o. Motor): Getestete Mirasol-Ausführung 13.475 €, mit optionalem Hypalon-Schlauchsystem ab 16.270 €

 

Das finden wir gut…

+Ebenso sportliches wie sicheres Fahrverhalten
+Schlauchboot-typisch bemerkenswert hohe Zuladung
+Saubere Verarbeitung, kombiniert mit flottem Design

Das finden wir nicht so gut…

-Das Heckstaufach wird von labiler Aufstellfeder offen gehalten

 

Informationen und Werft
Valentina Bootservice (BRIG-Händler und Lieferant des Testbootes),
Claude-Dornier-Str. 20, 78467 Konstanz, Tel. 07531-9416990,
www.valentina-bootservice.de
Wassersport-Center Stockmann GmbH (BRIG-Exklusivimporteur für
Deutschland), Ludwigsluster Str. 10 d, 19303 Dömitz,
Tel. 03875-83060, www.brig-boats.de
BRIG Boats, 317, Shevchenko str. UA-61033 Kharkov, www.brig.ua

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 01/2019!

Text & Fotos: Peter Marienfeld