Test: AMT 190 R

Trailerbare Sportboote mit guten Rauwassereigenschaften liegen im Trend, dem sich auch die finnische AMT-Werft verschrieben hat. Neu im Programm ist das 5,60 m lange Mittelkonsolen-Boot AMT 190 R, das mit Kunststoff- oder Aluminium-Rumpf zu haben ist. Wir gingen mit der GFK-Version auf Testfahrt.

Der in der nordkarelischen Stadt Kontiolathi beheimatete Werftbetrieb AMT-Veneet Oy fertigte von 1987 bis 2005 als hochqualifizierter Zulieferer Bootsrümpfe für Konekesko Marine, besser bekannt als Anbieter der bewährten Yamarin-Boote. Anschließend wurde mit den AMT-Booten eine eigene Produktlinie entwickelt und auf den Markt gebracht. Derzeit hat das Unternehmen elf trailerbare GFK und Aluminium-Modelle in Längen von 16 bis 23 Fuß im Sortiment. Sauber verarbeitet und bereits im Standard nahezu komplett ausgestattet, kommen an allen AMT-Booten (AMT steht für »Advanced Marine Technology«) Honda-Außenborder zum Einsatz. Das Sicherheitskonzept »Safely to Shore« (sicher ans Ufer) soll leckgeschlagene Boote schwimmfähig halten. Im vorigen Sommer präsentierte die Werft mit der AMT 190 R einen nagelneuen Center Consoler. Schon am Steg und in Ruhelage hinterlässt dieses ecken- und kantenlose Allround-Sportboot eine guten Eindruck.

Der mit hygroskopischem PUSchaum befüllte und handlaminierte Rumpf soll den nordischen 19-Footer unsinkbar machen. Das seit seiner Vorstellung im Frühjahr 2018 bereits knapp über 100 Einheiten des Bootes vom Stapel liefen, spricht für sich. Auf den ersten Blick unterscheidet sich der kompakte und elegante offene Kunststoff-Gleiter nur wenig von Booten ähnlicher Bauart. Wie bei fast allen finnischen Entwürfen fällt sofort eine solide und akkurate Verarbeitung auf. Der Cockpitboden unseres Testbootes ist komplett mit einem Teakbelag versehen, wobei diese Option mit 2.990 Euro zu Buche schlägt. Reling und Klampen bestehen aus rostfreiem Edelstahl. Der moderat und um 20 Grad aufgekimmte V-Rumpf soll ein stabiles Fahrverhalten und ein weiches einsetzen in kabbeliger See garantieren.

Zwei Sitzbänke mit großen Schapps und ein beqemer Zugang zum Bug

 

Der Kiel ist mit einer Edelstahl-Schutzschiene bestückt, die für gut angelegte 270 Euro in der Preisliste erscheint. Das 180 cm breite Cockpit mit einer Freibordhöhe von 82 cm inklusive Reling bietet laut den Angaben auf dem technischen Datenblatt und gemäß der geltenden CE-Einstufung C sieben Personen Platz. In der Praxis sollte sich die Crew jedoch auf vier bis fünf Personen beschränken, ansonsten geht es dann doch ziemlich beengt zu. Skipper und Beifahrer nehmen auf zwei Einzelsitzen hinter der 100 cm breiten und 80 cm hohen Mittelkonsole
mit 66 cm hoher Windschutzscheibe Platz. Die beidseitigen Durchgänge zum etwa 185 cm langen und bis zu 165 cm breiten Vordercockpit sind jeweils 32 cm breit. Die dortige U-Sitzgruppe
lässt sich in eine Sonnenliegefläche verwandeln und bietet unter den Sitzbänken jede Menge Stauraum. Loses Equipment aufnehmende Schapps, wie unter der Hecksitzbank vorhanden, sind lobenswerterweise mit Gasdruckfedern ausgestattet…

Technische Daten

Länge über Alles: 5,60 m
Breite: 2,25 m
Tiefgang: 0,45 m
Gewicht (o. Motor): 650 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 6
Brennstofftank: 100 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder 58,8 bis 84,6 kW, (80-115 PS)
Grundpreis (ohne Motor): 19.890 €, Preis mit Testmotorisierung ab 32.870 €, Preis des Testbootes inklusive Sonderausstattung 44.000 €

Das finden wir gut…

+Sehr sichere und sportliche Laufeigenschaften
+Hervorragend fahrstabiler Rumpf
+Leicht zu handhaben und bequem trailerbar

Das finden wir nicht so gut…

-Kraftstofftank mit 100 l etwas knapp bemessen

 

Informationen und Werft
Boat Solutions GmbH (AMT-Generalimporteur für Deutschland),
Seestraße 8, 86919 Utting, Tel. 08806-956590,
www.boatsolutions.de
AMT-Veneet Oy, Uurontie 1-2, FI-81100 Kontiolahti,
www.amtboats.fi

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 04/2019!
Text: Rex Schober