Sven Heide: Bootspflege-Profi aus Leidenschaft

Sven Heide ist auf Booten aufgewachsen und hat offenbar das Boot-Gen im Blut. Als der damals 16-Jährige Bootsmotorenschlosser werden wollte, gab es diesen Job noch nicht. Über Umwege erfüllte sich der Braunschweiger seinen Lebenstraum, die Arbeit mit Booten und Yachten zum Beruf zu machen …

 

Heiße drückende Luft liegt über der Marina Heidanger am Stichkanal in Salzgitter. In einer kleinen Senke zwischen Mittellandkanal und Schleuse Wedtlenstedt gelegen, präsentiert sich der Bootshafen als verschwiegenes Kleinod. Über den Terrassen des Restaurants »Am Yachthafen« liegt mediterranes Flair mit hohen Palmen, lauschigen schattigen Plätzchen und dem Ausblick auf Boote und Yachten. Für viele Skipper aus der Braunschweiger Region ist die Marina Heidanger ein idealer Liegeplatz und Ausgangspunkt für ausgedehnte Törns in den Norden oder Westen. Vom Stichkanal Salzgitter in die weite Welt, könnte das Motto lauten, und so sind Heidanger-Boote in Hamburg, an der Küste, auf Elbe und Havel, in Mecklenburg oder Holland anzutreffen.

Sven Heide (32) erwartet mich an der großen Winterlagerhalle der Marina, die nun im Sommer leer steht. Nach der Saison, wenn die Boote ihr Winterquartier beziehen, wird die Halle für Sven zum Arbeitsplatz. Dann beginnt die Zeit der Frischzellenkuren für Boote und es wird geschrubbt und poliert. Genau diese Art der Bootspflege ist Svens Metier und Passion. Im Jahre 1987 in Braunschweig geboren, wuchs Sven gut behütet von Mutter Sibille (60. Hauswirtschaftsleiterin) und Vater Günter (61, Elektriker) ohne weitere Geschwister auf. Schon während der Realschulzeit machte Sven mit Wassersport Bekanntschaft, denn die Eltern fuhren leidenschaftlich gerne Boot. Vater Günter hatte ein offenes Kleinboot namens »Mücke« angeschafft und so ging es im Sommer Boot aufs Wasser.

Sven Heides Basis befindet sich in der idyllischen Marina Heidanger bei Braunschweig

 

Dabei war Familie Heide schon mal 163 Kilometer über Mittellandkanal und Elbe bis Geesthacht vor den Toren Hamburgs. »Wir waren jedes Wochenende auf dem Boot«, erzählt Sven und fügt schmunzelnd hinzu: »Wahrscheinlich bin ich auch auf einem Boot gezeugt worden …!« Seine Kindheit verbringt Sven quasi auf einem Boot. Zum Saisonstart 1990 kauft Vater Günter bei einem Hamburger Fachhändler einen neuen, 5,60 m langen Kabinengleiter aus dem Programm der seinerzeit sehr populären britischen Traditionswerft Fletcher. Die schmucke, wendige und schnelle Fletcher Faro trägt nach der Taufe den Namen »Flipper«. Auch Sven bekommt etwas später ein eigenes Schlauchboot mit 5-PS-Motor und nennt das tolle kleine Spaßgerät »Hai«. Neben den Ausfahrten und Urlauben mit der »Flipper« und der »Hai« in heimischen Gefilden zieht es die nette niedersächsische Familie auch gerne und oft nach Dänemark, Holland, Kroatien, Spanien oder Griechenland. Bis etwa 2010 ist Sven jedes Jahr mit den Eltern per Boot oder Auto unterwegs und genießt deren Reiselust. Im selben Jahr macht die Familie Nägel mit Köpfen. Eltern und Sohn schaffen sich eine 9,80 Meter lange Sealine SC 29 an, einen veritablen Kabinenkreuzer…

Das komplette Portrait lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 09/2020!
Text: Rex Schober