Die zu den Balearen gehörende Inselgruppe Cabrera ist eines der letzten Naturparadiese des Mittelmeeres. Dort gibt kaum Menschen, dafür saubere Strände, einsame Buchten, seltene Tiere und Pflanzen und ein glasklares Meer. Massentourismus sucht man hier vergeblich, denn der Besuch des unter Natur- und Meeresschutz stehenden Archipels ist streng reglementiert. Die 15 km2 große Hauptinsel Illa de Cabrera darf nur in ausgewiesenen Bereichen rund um den Puerto de Cabrera betreten werden. Maximal 50 Booten pro Tag ist es erlaubt, an den ausgelegten Mooring-Tonnen in dem windgeschützten Naturhafen festzumachen. Ankern ist zum Schutz des Meeresgrundes verboten. Wer über Nacht bleiben möchte, benötigt eine Genehmigung der Nationalparkverwaltung. Tagesausflüge sind auch ohne staatliche Zustimmung möglich. Wer einen entspannten Badetag ohne lärmende Jet-Skis oder laute Strandbesucher vor einer wunderschönen Naturkulisse genießen möchte, sollte sich auf den Weg machen. Das Meer rund um Cabrera ist außergewöhnlich klar. Da es hier sehr wenig regnet, werden kaum Sedimente ins Wasser gespült. Auf der Insel selbst herrscht ein halbtrockenes Mittelmeerklima, die Durchschnittstemperatur liegt bei 18°C. Wer nicht auf eigenem Kiel anreist: Von Colonia de Sant Jordi und Porto Petro auf Mallorca laufen täglich Ausflugsboote aus. Cabrera verfügt über ein kleines Gebirge, dessen höchster Punkt der 172 m hohe Berg Na Picamosques ist. Entlang der 14 km langen Küstenlinie wechseln sich kleine Buchten, schroffe Klippen und steile Felshänge ab. Doch es gibt auch einige geheimnisvolle Höhlen, die nicht nur für Taucher interessant sind. Die Eindrucksvollste ist die „Cova Blava“, die Blaue Höhle (kastilisch: „Cueva Azul“, Blaue Grotte). Die 160 Meter lange und 50 Meter breite Höhle an der Nordseite der Cala Gandulf schimmert durch Reflexionen auf dem sandigen Grund in einem intensiven Blau.
Diesen Revier-Tipp lesen Sie in Skipper 06/2010