Rettungswesten
Die neuen Großen
Die aufblasbaren Rettungswesten haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert und auch verbessert. Wir bringen Sie auf den neuesten Stand und erleichtern Ihnen die Kaufentscheidung für dieses wichtige Sicherheitsutensil.
Kennen Sie sich aus mit der PSA gegen Ertrinken? Sie kennen nicht einmal den Begriff? Es handelt sich um die »amtliche« Abkürzung für das, was wir unter »Schwimmwesten« verstehen, die persönliche Schutzausrüstung gegen Ertrinken. Auf diesem Sektor hat sich in den letzten Jahren einiges getan, nicht nur begrifflich. Die Westen sind äußerlich kleiner geworden, haben mehr Komfort und vor allem wesentlich mehr Volumen. Da lohnt sich mal wieder ein Blick auf viele Details.
Klassenkampf
Den in der Regel gebrauchten Begriff »Schwimmweste« gibt es eigentlich gar nicht. Es ist ja auch richtig, dass das, was wir uns auf unseren Törns anziehen, nicht dem Schwimmen dient, sondern uns im Ernstfall helfen soll, zu überleben. Die vier Klassen unserer möglichen »PSA« sind Einteilungen nach ihrem Auftrieb.
EN 393 sind zum Beispiel Schwimmhilfen; sie gewährleisten einen Auftrieb von ca. 50 Newton. Dieser Auftrieb ist im Brust- und Rückenbereich nahezu gleichmäßig verteilt. Einen großen Kragen, der den Kopf über Wasser hält, gibt es nicht. Diese Westen sind ideal für Wasserski, aber nicht für den Törn im Küstenbereich. Schwimmhilfen kön-
nen nur unterstützend wirken, indem sie Auftrieb zur Verfügung stellen, den der Benutzer normalerweise durch Schwimmbewegungen selber erzeugen müsste. Sie können daher nur dort eingesetzt werden, wo der Träger aktiv ist beziehungsweise bleiben kann.
EN 395 sind 100 N-Rettungswesten. Ihr Auftrieb liegt bei ca. 100 Newton. Dies war in der Vergangenheit die gängige Rettungsweste für den Wassersportler. Es gab sie als aufblasbare oder Feststoffweste. Heutzutage findet man sie nur noch als Feststoffweste. Günstig und wartungsarm, aber nicht mit genügend Aufrieb verbunden, wenn man bekleidet ins Wasser fällt. Eine Drehung in die sichere Rückenlage kann ausbleiben.
EN 396 ist eine 150 N-Rettungsweste. Sie ist heutzutage als Automatikweste am stärksten verbreitet. Mit mindestens 150 Newton ist eine gute Rückenlage bei normaler Bekleidung im Wasser fast immer gewährleistet.
Als letzte Klasse bleibt die EN 399 mit der 275 N-Rettungsweste. Sie ist der Jumbo unter den Westen. In der Vergangenheit war sie im kommerziellen Bereich für die Träger von Überlebensanzügen vorgeschrieben. Diese Auftriebsgröße sorgt auch bei schwerem Ölzeug in der Regel für die Drehung in die Rückenlage.
Den ganzen Artikel lesen Sie im SKIPPER 07/2015.
Text & Fotos: Ullrich Holstermann