Chicer Funcruiser
Die Sea Ray 240 SSE ist ein Sportboot wie aus dem Bilderbuch. Man beachte die schnittige Silhouette
und das komfortable Interieur. Im SKIPPER-Test muss sich der chice 25-Footer in der Praxis beweisen.
Im Vorführhafen der Friedrichshafener Interboot stationiert, gehörte die von der Allensbacher Firma RoJe Boote ausgestellte Sea Ray 240 SSE zu den »meistgebuchten« Testobjekten der letztjährigen Wassersportmesse am Bodensee. Und dies nicht ohne Grund. Schon rein optisch wirkt der 7,75 m lange und 2,55 m breite Kunststoff-Gleiter sehr anziehend. Die gestreckten Linien mit einem spitz zulaufenden Vordeck, die elegante Windschutzscheibe mit dezenter Grüntönung, erstklassige Cockpitpolster oder vielleicht sogar die beigebraune Gelcoat-Kolorierung erklären das gesteigerte Interesse der potenziellen Kundschaft. Erst im Januar war der unbelastet rund 1.900 kg
schwere Eyecatcher im Rahmen der boot Düsseldorf zu bewundern, und zwar in der Trendfarbe »Mojave«. Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, und wer anstelle des auf Dauer vielleicht doch etwas tristen Wüstensand-Looks zum Beispiel eine »Black Beauty« favorisiert, der kann sein Traumschiffchen komplett in Schwarz ordern. Unabhängig von der Farbgebung wird die Sea Ray 240 SSE nicht in Amerika, sondern in unserem östlichen Nachbarland gefertigt. Die Produktion erfolgt nach strengen Qualitätsvorgaben des Brunswick-Konzerns in der international anerkannten Slepsk-Werft, die im podlachischen Bootsbauzentrum Augustów 500 Fachkräfte beschäftigt. Die Buchstabenkombination »SSE« steht für »Sun Sport Europe«, und für den europäischen Markt wurde die 240er, zusammen mit ihrer kleineren Schwester, der 210 SSE, auch konstruiert. Wie wir von Testboot-Lieferant und Sea-Ray-Händler Roland Jenke erfahren, sollen tatsächlich schon »polnische Seerochen« (gemeint sind in Polen laminierte Sea Rays) über den »großen Teich« (gemeint ist der Atlantische Ozean) gelangt sein, um ihre amerikanischen Eigner zu beglücken … Das Außenhaut-Finish unserer Probandin verdient jedenfalls eine Bestnote, und auch die praxisgerecht verteilten, allerdings recht zierlich geratenen Edelstahl-Beschläge hinterlassen einen tadellosen Eindruck.
Die seit etwa zehn Jahren gebaute und seitdem kontinuierlich verfeinerte Sea Ray 240 SSE ist ein auffallend schön designter Funcruiser, der während der praktischen Erprobung auf dem »Schwäbischen Meer« kaum Schwächen zeigt. Alles an Bord wirkt durchdacht und ausgereift, die Materialauswahl stimmt, und sozusagen als i-Tüpfelchen sei angemerkt, dass dieses Boot mit einem starken Zugfahrzeug getrailert werden kann. Ohne Sondergenehmigung, versteht sich. Was noch fehlt, ist die Preisinformation. Der Spaß beginnt mit 68.900 Euro für das ordentlich ausgestattete Basismodell. Wer Achtzylinder-Power für unverzichtbar hält und Herr über 300 heiße Pferde sein möchte, der muss mindestens 74.000 Euro investieren. Für ein nettes Sortiment an Extras kommen dann nochmals vier- bis zehntausend Euro zusammen.
Technische Daten
Länge über Alles: 7,75 m
Breite: 2,55 m
Tiefgang (Antrieb angehoben): 0,51 m
Gewicht: 1.900 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 2
Brennstofftank: 215 l
Wassertank (opt.): 30 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: MerCruiser-Innenborder (Benzin) mit Bravo-Three-Z-Antrieb, Leistung 161,8 bis 220,6 kW (220-300 PS)
Grundpreis: 68.900 Euro mit Basismotor MerCruiser 220 4.3 MPI Bravo Three, Preis des Testbootes inklusive Sonderausstattung 75.580 Euro
INFORMATIONEN UND WERFT
RoJe Boote e.K. (Sea-Ray-Händler und Lieferant des Testbootes)
Von-Steinbeis-Str. 26, 78476 Allensbach am Bodensee
Tel. 07533-98180, www.roje.de
Sea Ray Boats, 2600 Sea Ray Boul., Knoxville, TN, 37914, USA
www.searay.com
Den ganzen Test lesen Sie in SKIPPER 03/2015.
Text und Fotos: Peter Marienfeld