Bei der in diesem Jahr zum 11. Mal ausgetragenen Langstreckenregatta wurden Mensch und Material wieder einmal auf eine harte Probe gestellt. Doch es gab auch erneut Rekorde.
Gemeinhin stellen wir Mitteleuropäer uns die Karibik als ein von Sonne und Wärme verwöhntes Urlaubsparadies vor, mit langen, mit Palmen bestandenen Sandstränden und glasklarem Wasser in den zahlreichen Ankerbuchten. Bewohnt von den Nachfahren des Entdeckers Kolumbus und aus den europäischen Kolonialmächten sowie von den Nachfahren der aus Afrika »importierten« Menschen, die als Sklaven auf deren Zuckerrohr- und Bananenplantagen schuften mussten. Mit dem Boom des Segelsports in Europa und Nordamerika wurde die in früheren Jahrhunderten vielfach auch von Piraten heimgesuchte karibische Inselwelt von den europäischen und nordamerikanischen Seglern als ideales Segelrevier entdeckt, um den kalten Wintern zu entfliehen.
Mit der Atlantic Rally for Cruisers (ARC) schuf der Engländer Jimmy Cornell 1986 eine Art Regatta für Tourensegler, um sich auf eigenem Kiel unter Gleichgesinnten und wohl organisiert über den Atlantik auf die rund 3.000 Seemeilen lange Reise zu machen. An der alljährlich im November vor Gran Canaria beginnenden und in Rodney Bay auf San Lucia endenden Regatta nehmen inzwischen auch Regattayachten bis hin zu Superyachten teil. In der Karibik gab es zwar verschiedene lokale Regatten und hin und wieder wurden auch Weltmeisterschaften dort ausgetragen, doch eine beständige übergreifende See-Regattaszene fehlte. Was lag da näher, als eine karibische Seesegelregatta ins Leben zu rufen, eine Aufgabe der sich der 1925 nach dem ersten Fastnet Race gegründete Royal Ocean Racing Club annahm. Zusammen mit dem in Falmouth Harbour auf Antigua beheimateten Antigua Yacht Club richtete er 2009 die erste Caribbean 600 aus.
Bei der Kurslänge orientierten sich die Veranstalter an so berühmten Regatten wie dem Sydney-Hobart Race (628 Seemeilen) und dem Fastnet Race (608) Seemeilen. Die von Fort Charlotte, English Harbour auf Antigua ausgehende Regatta umrundet elf karibische Inseln über St. Martin im Norden bis Guadeloupe im Süden und passiert dabei Barbuda, St. Kitts, Saba und St. Barth’s, bevor sie nach 605 Seemeilen wieder in English Harbour endet. Im Februar dieses Jahres ging die 11. Auflage über die Bühne. Gemeldet hatten sich 76 Teams aus 21 Ländern von sechs Kontinenten. »In allen Klassen gab es eine fantastische Konkurrenz und es ging manchmal nur um Minuten, wie zwischen den Trimaranen »Maserati« und »Argo« und in der Class40«, stellte
Eddie Warden Owen, der Geschäftsführer vom Royal Ocean Racing Club fest. »Es gab viele neue Boote und Gesichter und die Qualität der Boote und Segler ist jedes Jahr beeindruckend. Das Wetter wartete mit den klassischen Passatwinden auf, die das Rennen spannend und schnell machen.« …
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Text: Jochen Halbe