Mitunter als »Amazonas des Nordens« bezeichnet, ist die Peene eine der reizvollsten Bundeswasserstraßen in Mecklenburg-Vorpommern und ein wahres Naturparadies. Wir haben die Flusslandschaft Peenetal von ihrem Ursprung im Kummerower See bis in den Peenestrom vor der Insel Usedom erkundet.
Nachdem wir in SKIPPER Bootshandel 4.2019 den Kummerower See als »Quelltopf « des Küstenflusses Peene im »Naturpark Mecklenburgische Schweiz« vorstellten, haben wir die Peene nun mit einem Charterboot bis weit über ihre Mündung hinaus bereist. Um dabei so viele Eindrücke wie möglich zu sammeln, sind wir die Flusslandschaft sowohl bergab als auch bergauf gefahren. Dabei beträgt das kaum vorhandene Gefälle des rund 110 Kilometer langen schiffbaren Teils des Flusses nur 24 Zentimeter vom Kummerower See bis zur Mündung, deren Höhe 0 m über Normalnull liegt. Die Flussrichtung der unteren Peene und der Wasserspiegel des Kummerower Sees werden daher von Wasserstandschwankungen des Stettiner Haffs, der Pommerschen Bucht, der Oder und damit im weitesten Sinne von der Ostsee bestimmt. So kann es vorkommen, dass die Peene an manchen Tagen in umgekehrter Richtung bergauf fließt und es auch sonst kaum bis wenig Strömung gibt.
Als vor über 100.000 Jahren die Eiszeitgletscher schmolzen, ließen sie sanfte Hügellandschaften, klare Seen und ideale Siedlungsbedingungen für die Steinzeitmenschen zurück. Völkerstämme von über Norwegen, Südschweden und Rügen eingewanderten Rugiern und Goten entdeckten das Peenetal, wo sie vor mehr als 10.000 Jahren auf die Jagd gingen, Fische fingen und pflanzliche Nahrung sammelten. Dieses Fleckchen Erde gefiel ihnen so gut, dass sie bald sesshaft wurden und in der Jungsteinzeit vor 5.000 Jahren mit Ackerbau und Viehzucht begannen. Ein Klimawandel am Ende der Bronzezeit vor etwa 3.000 Jahren vergraulte jedoch die germanischen Stämme, und so besiedelten Slawen das Gebiet. Später kamen Wikinger hinzu.
Nach der Missionierung der heidnischen Slawen zum Christentum unter dem Zepter des Pommernherzogs Wartislaw I. und durch Bischof Otto von Bamberg im 12. Jahrhundert sowie dem späteren Einfluss deutscher Siedler entwickelten sich Pommern und die Gebiete um das Flüsschen Peene zu blühenden Landschaften. Diese Entwicklung bekam an der Schwelle zum 21. Jahrhundert erneuten Anschub, als im Jahre 1989 in Deutschland die Mauer fiel und danach viele mecklenburgische und pommersche Städte wie aus einem Dornröschenschlaf erwachten.
Heute stehen weite Teile im Nordosten Mecklenburgs unter Naturschutz und wurden als nationale Naturlandschaften in die Ränge von Naturparks und Naturschutzgebieten erhoben. Dazu gehören auch die Flusslandschaft Peenetal und das Peenehaffmoor…
Den kompletten Artikel mit ausführlichen Reiseinformationen und Bildern finden Sie in SKIPPER Bootshandel 06/2019!
Text & Fotos: Rex Schober