Lukasz Krajewski, Inhaber der Charteragentur Vistula Cruises, erwartet uns schon in der Marina in Danzig. Der kleine Yachthafen könnte schöner nicht liegen. Mitten in der historischen Altstadt ist so vom Schiff aus fast jeder Punkt von touristischem Interesse zu Fuß erreichbar. Doch auch die Geschichte der Stadt wird einem unmittelbar bewusst. Ruinen, die unübersehbar neben den herrlich restaurierten Fassaden der Altstadt stehen, erinnern an die massive Zerstörung durch Bombenangriffe im zweiten Weltkrieg. Die geschichtsträchtige Stadt ist Ausgangspunkt für eine Schiffsreise in eine historisch bewegte Region. Das Weichseldelta, was auch unter den Namen Weichselwerder oder Großes Werder bekannt ist, liegt im ehemals deutschen Pommern. Heute gehört die Region im Wesentlichen zur gleichnamigen polnischen Woiwodschaft. Ursprünglich war das Mündungsdelta des wilden Weichselstroms ein sehr dünn besiedeltes, riesiges Sumpfgebiet. Im Jahr 1237 kamen deutsche Ordensritter, was die Besiedelung beschleunigte. Noch heute zeugen zahlreiche Burgen in der Region von dieser Epoche. Die bekannteste darunter ist sicher die Marienburg, die sich auch leicht per Schiff besuchen lässt. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Mit der Besiedlung begann auch die Trockenlegung der Polder. Viele Einwanderer folgten. Niederländer brachten viel Wissen zur Entwässerung in die Sümpfe, aber auch Deutsche, Polen und Schweden prägten das Gebiet in der Zeit der Ordensritter und danach. Wer auf den Spuren der Geschichte wandeln möchte, hat hier viel zu tun. Bootstouristen, die einfach nur die Seele baumeln lassen wollen, erwartet viel Ruhe und Abgeschiedenheit.
Den ganzen Törnbericht lesen Sie in Skipper 11/2009