ZAR 75 Suite

In jeder ZAR steckt eine gehörige Portion praxisbezogener Erfahrung sowie handwerklichen Könnens. Ein stilbildendes Element der RIBs aus Motta Visconti ist die Reduzierung der Tragschläuche auf das eben noch notwendige Minimum. Dadurch gewinnt man ein völlig aus GFK bestehendes Vorschiff mit einem geräumigen Ankerkasten, der auch groß genug ist, die optional verfügbare elektrische Winsch aufzunehmen. Der tiefe V-Rumpf läuft im Bugbereich im oberen Abschluss halbtunnelförmig aus. So wird beim Passieren auch größerer Wellen das Wasser nach unten und gleichzeitig nach achtern abgeleitet, was einerseits den Auftrieb verstärkt und dem Boot andererseits zu äußerst trockenen Laufeigenschaften verhilft. Das aufkommende Spritzwasser wird nachhaltig abgewiesen. Die Qualität der GFK-Arbeiten sowohl am Rumpf als auch an der Steuerstandkonsole und den Luken hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Orca nennt sich das Material, aus dem die Tragschläuche der Zar-RIBs gefertigt werden. Dabei handelt es sich um ein hochfestes Polyestergewebe, das auf der Innenseite mit zwei Lagen Neoprene, auf der Außenseite mit einer Schicht Neoprene und einer Schicht Hypalon dauerhaft verbunden ist. Es handelt sich um ein sehr widerstandsfähiges Material, das auch im professionellen Bereich zum Einsatz kommt. Im Falle der ZAR 75 haben die Schläuche einen Durchmesser von 57 cm und verlaufen über etwa zwei Drittel der Bootslänge. Gebraucht werden sie eigentlich nur zur Stabilisierung des 2,82 m breiten Bootes in Ruhelage und in langsamer Verdrängerfahrt. In Gleitfahrt haben die Schläuche dann eigentlich keinen Kontakt mehr mit dem Wasser.

Vollgefederter Sitz von Grammer

Das besagte Kabbelwasser fehlte uns allerdings, als sich vor wenigen Wochen die Gelegenheit bot, die besonderen Eigenschaften dieses ganz speziellen Sportbootsitzes kennenzulernen. Der Name Grammer bürgt für Qualität. Seit mehr als 50 Jahren entwickelt das renommierte Unternehmen aus dem bayerischen Amberg Technologien für optimales Sitzen in verschiedenen Fahrzeugen. Maßgeschneiderte Sitze für Bau- und Forstmaschinen, Traktoren, Großflächenmäher, Busse und Bahnen, Lkw und Personenwagen werden unter der Vorgabe einer exzellenten Produktgüte gefertigt. Zu den Kunden der Grammer AG, die als Global Player der Automotive- und Nutzfahrzeugindustrie auf vier Kontinenten vertreten ist und auf über 30 Produktions- und Vertriebsstandorte in 17 Ländern verweisen kann, zählen im Pkw-Bereich Mercedes, BMW, Audi, Volkswagen, Ford und Opel. Dass sogar berühmte italienische Sportwagen-Schmieden wie Ferrari oder Maserati von der süddeutschen Traditionsfirma beliefert werden, spricht eine deutliche Sprache. Bahnreisende wissen den erstklassigen Sitzkomfort in einem ICE zu schätzen - auch hier hat(te) die Grammer AG die passenden Lösungen parat.

Aqualine 690 Weekender

Unser Testschiff, das anlässlich der letzten Friedrichshafener Interboot für Probefahrten auf dem Bodensee zur Verfügung stand, erfreute sich nicht nur unter den Messebesuchern eines stetigen Zulaufs. Auch viele Aqualine-Kunden favorisieren das 6,90 m lange und 2,44 m breite GFK-Boot, das seit seiner Markteinführung im Jahre 2004 kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Gegenwärtig besteht die Aqualine-Range aus sechs Typen in Längen von 17 bis 25 Fuß, wobei es sich mit Ausnahme der im holländischen Sloepen-Stil designten Aqualine 626 Classic um vielseitig einsetzbare Sportkabinenboote handelt. Ein polnischer Fachbetrieb liefert die handlaminierten Kaskos, während die technischen und elektrischen Installationen sowie sämtliche Holz- und Sattlerarbeiten im Bootscenter an der B1 in der brandenburgischen Inselstadt Werder erfolgen. Firmeninhaber Frank Schaper, der alle Boote seiner Hausmarke in Deutschland zertifizieren lässt, kann also mit Recht auf das Gütesiegel „Made in Germany“ verweisen.

Grew 200 GRS Cuddy

Das Fabrikat Grew dürfte hierzulande nur Insidern bekannt sein, wenngleich die Boote dieser Marke bereits seit 1920 erhältlich sind. Die Historie der in Owen Sound in der Provinz Ontario angesiedelten Werft, die einst unter Gidley Boat Works firmierte und über Generationen hinweg auf den traditionellen Werkstoff Holz setzte, reicht sogar bis ins 19. Jahrhundert zurück. In den 1960er-Jahren wurde die Produktion auf das seinerzeit revolutionäre Baumaterial Glasfiber umgestellt - dabei ist es bis heute geblieben. Exklusivhändler Roland Jenke (48) verkauft die sportiv gestylten GFK-Gleiter, die in fünf Modelllinien und in Längen von 15 bis 31 Fuß angeboten werden, nun im vierten Jahr. Erste Messeauftritte erfolgten im Saisonverlauf 2009, wobei man sowohl in Düsseldorf als auch beim frühherbstlichen „Heimspiel“ am Bodensee ein reges Publikumsinteresse verzeichnen konnte.

Silver Star Cabin 650

Erst vor wenigen Monaten gab es bei Silver Boats eine wichtige Neuigkeit zu vermelden. Der seit 1990 existierende Werftbetrieb mit Stammsitz in Ähtäri wurde von Kleinbootspezialist Terhi Oy übernommen. Dies bedeutet aber nicht, dass eine Silver fortan aus dem Terhi-typischen Werkstoff ABS-Thermoplast gefertigt ist. Vielmehr bleibt es bei dem bewährten Materialmix aus Marinealuminium und GFK. Ebenfalls beibehalten wird das Vertriebssystem für den deutschen Markt. Als Silver-Generalimporteur fungiert die Firma Deufin Boote & Yachten aus dem niedersächsischen Elbtalort Bleckede. Deren Inhaber Martin Porath (40) beliefert ein flächendeckendes Händlernetz und zeigt, wie beim Testtermin anlässlich der Friedrichshafener Interboot der Fall, mit einem speziell für den Sportangler ausgerüsteten Vorführboot Flagge.

Campion Chase 800i SC

Die 8,10 x 2,51 m messende Chase 800i SC ist der mit Abstand sportlichste Entwurf des kanadischen Herstellers Campion Marine. Gegründet im Jahre 1974, wird die unabhängige Werft aus Kelowna in British Columbia von Brock Elliott gemanagt. In der vergangenen Saison entstanden rund 800 Bootseinheiten, die den breit gefächerten Baureihen Allante, Chase und Explorer mit insgesamt 37 Modellen in Längen zwischen 4,90 und 9,14 m zuzuordnen sind. Flaggschiff der unter Powerboat-Fans sehr beliebten Chase-Serie ist die bereits 1999 präsentierte und seitdem kontinuierlich verfeinerte 800i Sport Cabin, wobei das kleine „i“ in der Typenbezeichnung für „Inboard“ steht und darauf hinweist, dass dieses Boot regulär mit großvolumigen V8-Innenbordern zur Auslieferung gelangt. Für den europäischen Markt reicht das Leistungsspektrum der von Volvo und MerCruiser beigesteuerten Triebwerke von 235 bis zu den eingangs erwähnten 313 kW (320-425 PS). Potenzielle Kunden, die unsere einsatzbereit etwa 2400 kg schwere Testkandidatin unbedingt und ausschließlich mit moderner Dieseltechnik ordern möchten, erhalten vom deutschen Generalimporteur, der in Mannheim ansässigen Motorland GmbH, ein individuell kalkuliertes Angebot.

Nuova Jolly Prince 21

Mittlerweile existiert die im Mailänder Vorort Bussero angesiedelte Nuova-Jolly-Werft fast fünf Jahrzehnte - das stolze Jubiläum wird im Verlauf der Saison 2011 gefeiert. Firmengründer Domenico Aiello legte die Leitung des Familienunternehmens zwar beizeiten in die Hände seiner Söhne Teo, Antonio, Franco, Salvatore und Giuseppe, doch bis heute lässt es sich der Senior nicht nehmen, aktiv in der angesehenen Schlauchboot-Schmiede mitzuarbeiten. In vertrauensvollem Kontakt zum Aiello-Clan steht der deutsche Generalimporteur und RIB-Experte Michael Keckeis (49) aus Markdorf am Bodensee, der die qualitativ hervorragenden Boote von Nuova Jolly Marine seit 1993 im Programm hat.

Bénéteau Monte Carlo 27 open

Chantiers Bénéteau, im Jahre 1884 von Benjamin Bénéteau gegründet, gehört zu den bekanntesten und traditionsreichsten Boots- und Yachtproduzenten in Europa. Zunächst beschäftigte man sich mit der Herstellung von kommerziellen Fischereifahrzeugen - auf dem Freizeitsektor zeigte das Unternehmen erst gegen Mitte der 1960er-Jahre Flagge, und zwar mit der Einführung von glasfaserverstärktem Kunststoff als neuartigem Baumaterial. In der Folgezeit avancierte die französische Großserienwerft zu einem der weltweit wichtigsten Segelyachtanbieter mit Fabrikationsanlagen in Frankreich, Polen und in den USA. Das aktuelle Motorboot-Repertoire besteht aus vier eigenständigen Modelllinien, wobei ein luxuriöser 52-Fuß-Trawler und die kürzlich präsentierte Monte Carlo 47 Fly die Glanzlichter setzen. Letztere gilt als Imageträger der Monte-Carlo-Baureihe, die federführend vom italienischen Designer Pierangelo Andreani entwickelt wurde.

Uttern S64 Exclusive

Die Geschichte der Marke Uttern nahm ihren Anfang, als die Brüder Rolf und Arne Sandström anno 1964 eine ehemalige Turnhalle zur Laminierwerkstatt für einfache Kunststoff-Angeljollen umfunktionierten. Schon bald darauf beinhaltete das Portfolio des kleinen Familienbetriebs trailerbare Sport- und Kabinenboote, später kamen sogar kompakte Motorsegler hinzu. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die im beschaulichen Polarkreis-Städtchen Skelleftehamn angesiedelte Werft kontinuierlich weiter und avancierte zu einem international gefragten Hersteller, der mehr als 100000 Bootseinheiten an den Mann bringen konnte. Seit der im Oktober 1996 vollzogenen Brunswick-Übernahme werden alle Uttern-Typen mit Mercury- oder MerCruiser-Technik bestückt und zu vorteilhaften Paketpreisen offeriert.

Stama 37

Die sizilianische Werft ist kein Massenproduzent, daher gehören die Schiffe der Marke Stama auch zu den weniger bekannten Produkten in der Szene. Als sich der Bootshändler Tammo Hagen aus Deggenhausertal am Bodensee vor rund zwei Jahren die hierzulande fast unbekannten Yachten genauer angesehen hat, war er jedoch so überzeugt, dass er sich spontan entschloss, den Import der Schiffe nach Deutschland zu übernehmen. Ihr Heimatland verlassen die Modelle der Werft bisher nur selten, denn die komplette Produktion findet auf dem italienischen Markt genügend Kundschaft. Alle Produkte der Werft sind sorgfältig konstruiert, solide gebaut und ordentlich verarbeitet. Die Erfahrung der sizilianischen Entwickler, die traditionell eine enge Verbindung zum Meer haben, zeigt sich in den Details der Yachten. Alles ist da, wo es hingehört. Auch der Aufbau der Rumpfschale spricht für sich. Ein GFK-Sandwich mit bis zu drei Zentimetern Wandstärke an den Rumpfseiten bringt hervorragende Stabilität.