Oxford Canal

Wir wurden von einer befreundeten Familie auf einen gemeinsamen Englandurlaub angesprochen – wobei es sich dabei um passionierte, höchst erfahrene England-Fans handelt. Aber die Sache mit dem Boot fahren war ihnen neu und so entschlossen wir uns für eine Buchung von Montag auf Freitag zum frühesten Saisonbeginn. Was allerdings höchstens von Montagmittag bis Donnerstagabend Fahrbetrieb ermöglicht, weil das Boot dann freitagmorgens abzugeben ist. Frühsaison bedeutet auch, sich auf niedrige Temperaturen einzustellen und dazu die Taschen zu packen

1. Tag

Von zwei schönen Tagen in der Shakespeare-Stadt Stratford upon Avon verwöhnt, kommen wir schließlich am Montag, dem 2. April in Stockton an und sind die ersten Charterkunden des Jahres 2012 für die „Isabella“, ein erst zwei Jahre altes 58-Fuß-Schiff. Isabella ist zwar zur vereinbarten Zeit noch nicht völlig übergabeklar, aber dennoch deutlich früher als die vertraglich zugesagten 14:00 Uhr und die „Einweisung“ fällt in unserem Fall kurz aus – mitgebrachte Checkliste sei Dank. Um 13:30 Uhr sind wir bereits munter unterwegs und unser erstes Schleusenmanöver ein paar Meilen entfernt wird von „John“, einem sehr freundlichen Mitarbeiter von Kate Boats, nur noch kurz begutachtet bevor er mit dem Auto wieder von dannen zieht. Es geht nach den drei „Calcutt-Locks“ dann zügig weiter Richtung Braunston, wobei mir die ersten Brücken noch so eng vorkommen dass ich vor der Passage aufstoppe und dann wie beim Billard mittig hindurch stoße. Nach wenigen weiteren Brücken legt sich diese Vorsicht, ist aber zu Beginn angesichts des wuchtigen Schiffs im engen Kanal nicht verkehrt. Merke: Wir wollen fahren und nicht rummsen.
Nach der Kreuzung mit dem Southern Branch des Oxford Kanals weitet sich der Blick, der Kanal verläuft durch offenes Gelände und ermöglicht zwischen Pferdekoppeln und Golfplätzen auch einmal höhere Fahrt, wobei wir bald einem anderen Charterboot achtern aufkommen, das die meiste Zeit Schlangenlinien fährt. Um nicht brüllen zu müssen, lasse ich von unserem Bug-Cockpit aus Zustimmung zum Überholen anfragen und gebe zum ersten Mal für etwas längere Zeit Gas. Dennoch braucht Isabella einige Zeit, um ihre eigenen 18 m an dem nicht viel kürzeren anderen Schiff vorbei zu schieben, wobei sie im flachen Wasser anfängt zu gieren und die Hecksee beide Ufer überflutet. Ich lerne daraus, Überholmanöver den Rest der Woche nur noch zu fahren wenn es sehr angebracht ist. Hektik lohnt hier nicht. Während auf den größeren Binnenwasserstraßen der Niederlande Tagesetappen bis zu 100 km leicht möglich sind, muss man hier mit weniger als der Hälfte zufrieden sein und sollte nicht hetzen. Inzwischen üben auch unsere Kinder Lukas und Jonathan das Steuern, werden dabei zusehends immer sicherer. So erreichen wir nach weiteren Stunden Fahrt und Passage der romantisch auf einem steilen Hügel gelegenen Ortschaft Braunston noch an diesem Abend einen Pub unmittelbar am Oxford Canal / Northern Branch, gar nicht mehr weit von Rugby entfernt. Nach einem guten Essen wird geduscht und – tief geschlafen.

Den ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 11/2012

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