Outsider – Metamorphose eines deutschen Admiral’s Cuppers

1980 Jahren fiel auf der boot Düsseldorf eine denkwürdige Entscheidung. Eine auf einer norddeutschen Werft im Bau befindliche Rennyacht für den Admiral’s Cup sollte den Namen der Düsseldorfer Messe in die Welt hinaus tragen. Mit der »düsselboot« hielt das moderne Sponsoring auch im deutschen Segelsport seinen Einzug. 

Die Initiative zu diesem Treffen ging von Abdul Rahman Adib, dem damaligen Projektleiter der boot Düsseldorf aus. Beteiligt waren Seesegler, Bootsbauer und Segelmacher. Ein Jahr später, im Januar 1981, war der nagelneue stahlblaue Rumpf auf der boot zu bewundern. Unter dem Arbeitstitel »Wiener Blut« war der Admiral’s Cupper mit einer Vermessung von 30 Fuß IOR auf der Wedeler Yachtwerft und Reparaturen GmbH für die Eigner – den Yachtmakler und Besitzer der Werft, Michael Schmidt, und den Architekten Dieter Hensel – entstanden.

Zeitgenossen – Petros Michelidakis (boot Düsseldorf), Tim Kröger (Ex-Boat Captain der »Sabina«), Michael Schmidt, Abdul-Rahman Adib und Albert Schweizer (Segelmacher »Outsider«)

 

Die Werft wählte in Kooperation mit den Konstrukteuren Judel/Vrolijk eine Balsa-Sandwichkonstruktion für den Rumpf mit einem Laminat aus Kevlar-Roving, das an besonders beanspruchten Stellen mit Kohlefasern verstärkt ist. Auch das Deck besteht aus einem Kevlar-Sandwich, allerdings mit einem Schaumkern, für das später eingesetzte Cockpit wurden besonders leichte und hochfeste Honeycomb-Platten mit Aluminiumwaben verwendet. Auch die sparsamen Einbauten bestehen aus diesem damals hochmodernen Material. Ein besonderes Merkmal sind die harmonisch verlaufenden Unterwasserlinien im Heckbereich, von denen sich die Konstrukteure eine höhere Geschwindigkeit versprechen.

Am 20. Januar 1981 lief der Neubau nach einer Rekordbauzeit unter dem Namen »Boot Düsseldorf« vom Stapel und wurde per Laster über tief verschneite Straßen zur Düsseldorfer Messe transportiert. Bei ihrer ersten Regattaserie, der MAIOR vor Kiel, musste der nun in »Düsselboot« umbenannte Cupper reichlich Lehrgeld zahlen. Am Ende schlugen eine Aufgabe, eine Disqualifikation und ein überlegener Sieg zu Buche. Die Nordseewoche als erste Admiral’s-Cup-Qualifikation beendete die »Düsselboot« trotz Mastbruch infolge einer Kollision mit nur 0,4 Punkten Rückstand als Zweite, und mit zwei Siegen in der zweiten Qualifikation vor England sicherte sich die »Düsselboot« den Gesamtsieg…

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Text: Jochen Halbe