Der Alurumpf rauscht über tiefblaues, eiskaltes Wasser, und der Fishfinder gibt keine Ruhe. In schneller Folge meldet er mit Piepsignal immer wieder neue Fische. Gerade hat er einen ganzen Schwarm ausgemacht und zeigt ihn auf dem Display in etwa 50 m Tiefe an. Der Nordfjord ist ganz offensichtlich ein gutes Revier für Angler – genauso wie für Seehunde, die sich an dem reichen Futterangebot gütlich tun. Ein besonders neugieriger Seehund steckt seinen Kopf weit aus den Wellen, um das große, laute Ding zu bestaunen, das da in sein Revier eingedrungen ist. Ringsum ragen steile Felswände hunderte Meter in den azurblauen Himmel. Einen strahlenderen Sonnentag könnte man sich zum Sommerende nicht wünschen, und doch ist es frisch, denn ringsum auf den Bergen liegt ein gigantisches Eisschild. Vom Svartisengletscher stürzt nicht nur kaltes Schmelzwasser herab, das in das kesselförmige Fjordende sprudelt. Es bläst auch beständig ein kalter Wind von Norwegens zweitgrößtem Gletscher herunter. Knapp nördlich des Polarkreises bedeckt der Svartisen 370 km2 und türmt sich auf den umliegenden Bergen bis auf 1400 m auf.
Nordland ist eine der drei norwegischen Provinzen nördlich des Polarkreises und gehört damit zur Arktis. Durch den warmen Norwegischen Strom, der vom Nordatlantischen Strom abzweigt, der wiederum auf den Golfstrom zurückgeht, ist das Klima jedoch erstaunlich mild. Das Nordland liegt auf gleicher geografischer Breite wie Südgrönland oder Nordsibirien, dennoch friert das Meer nicht einmal im Winter zu. Normalerweise wäre Nordnorwegen von einem ewigen Eispanzer bedeckt. Doch die ozeanischen Strömungen, die warme Wassermassen weit in den Norden bringen, sorgen an der Nordlandküste für eine Jahresdurchschnittstemperatur zwischen 4°C und 5°C und damit für erstaunlich günstige klimatische Bedingungen.
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