Werder an der Potsdamer Havel zählt mit seinen erstklassigen Yachtdienstleistern zu den wichtigsten Wassersportzentren in Deutschland. Einer der Macher von der Havel ist Norman Etmanski, der 43-jährige Inhaber der Marina Vulkan Werft.
Über die Bootsstege der Marina Vulkan Werft zwischen Zernsee und Havel bei Werder bläst ordentlich der Wind. Der Frühling hat endlich Sonne geschickt und zur neuen Saison füllt sich der Hafen mit Booten. Im Falle der Marina Vulkan ist die Vokabel »Boot« allerdings schon eine Untertreibung, denn hier können bis zu 23 Tonnen schwere Wasserfahrzeuge gekrant werden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass an den Stegen 15 bis 20 Meter lange Yachten Normalität sind. Mit 90 geschützten Liegeplätzen gehört die Anlage zudem zu den begehrten Häfen an der Werderaner Havel, worauf der junge Werftchef und Inhaber Norman Etmanski (43) zurecht stolz ist.
Neben der Hafen und Liegeplatzbewirtschaftung ist die Marina vor allem auf hochwertige Boots- und Yachtlackierungen sowie auf Wartungen, Instandsetzungen, Reparaturen und komplette Refits spezialisiert. Wer seine Yacht vor der Saison auf Hochglanz bringen möchte, der kann das den Profis von der Havel überlassen, die auch für frische Politur sorgen. Wie Norman Etmanski zum Chef seiner eigenen Werft wurde, ist eine kuriose Geschichte, die sogar etwas mit Fußball, Mathematik und Ferienwohnungen zu tun hat.
»Als Junge wollte ich eigentlich Sportler werden und schaffte es als Schwimmer und Leichtathlet sogar in ein Leistungszentrum. Dann interessierte mich aber mehr der Fußball und mit 13 Jahren
kam ich durch den 1. FC Union Berlin auf eine DDR-Kinder- und Jugendsportschule, in der ich bis zur 11. Klasse und der Wende 1989 blieb«, erzählt mir der gebürtige Berliner im Schatten eines
Grillpavillons – und er schaut dabei über das glitzernde Havel-Wasser. »So blieb ich beim Fußball, spielte in der 3. Liga bei den Reinickendorfer Füchsen und dem 1. FC Union. Weil Union damals in den Profisport wollte, sollten die jungen Spieler in der 4. und 5. Liga im Westen Spielpraxis sammeln. Parallel zum Abitur trainierte ich drei bis vier Mal die Woche Fußball. Dann kam der Zivildienst, den ich in Berlin-Treptow beim »Fahrbaren Mittagstisch« einer Begegnungsstätte der Volkssolidarität ableisten konnte. Zwei Saisons verstärkte ich die Reinickendorfer Füchse in der 3. Liga, bis ich das Kapitel Fußball abschloss. Da war ich aber erst 23 Jahre alt«, erinnert sich Norman.
Er will jetzt Schiffbau studieren und wird an der Universität Rostock immatrikuliert. »Doch Rostock war damals eine Stadt, in der ich mich überhaupt nicht wohlfühlte, und so trat ich das Studium gar nicht erst an«, gesteht er. »Allerdings hatte ich damals bereits ein Faible für Schiffe und Boote, denn meine ehemalige Freundin war bereits mit 18 Jahren Segel-Europameisterin in der Europe-Klasse. Sie brachte mir das Segeln näher und führte mich quasi ans Wasser. Dadurch machte ich auch schon mit 18 die Bootsführerscheine Binnen und See«, erzählt er. Schließlich beginnt Norman 1997 ein BWL-Studium an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin Karlshorst und kommt später über ein Praktikum zum 1998 gegründeten Internet-Immobilienunternehmen »ImmobilienScout24«…
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Text & Fotos: Rex Schober