DREIMOL KÖLLE AHOI
Wollten Sie nicht immer schon mal Karneval in Köln feiern? Wir haben zur Einstimmung auf die Tollen Tage eine Kindertanzgruppe mit dem Schiff zu ihren Auftritten begleitet.
Für Peter ist der Karneval die Quadratur der Lebensfreude. Ohne ihn, sagt er, wäre er nur ein halber Mensch. Kein Wunder, dass der Kölner Unternehmer auch noch der Präsident einer Karnevalsgesellschaft ist. Diese trägt den Namen Naaksühle. Das ist Mundart, bedeutet Nachteule und wird sowohl auf kölsch als auch auf hochdeutsch mit »h« geschrieben. Die Initiatoren dieses orthographischen Fauxpas waren eine Handvoll kölsche Jung (Kölner Kerle), die im dunklen Nachkriegsköln unter Einsatz ihres Lebens Blindgänger entschärften. »Wir wollen endlich wieder etwas zu lachen haben«, sagten sie und hoben nach einer durchzechten Silvesternacht Anfang 1949 die E(h)ule aus der Taufe. Achim – der zweite Protagonist unserer Geschichte – ist aus ganz anderem Holz geschnitzt. Der gebürtige Cuxhavener hat statt Fastelovend Salzwasser im Blut, törnte jahrzehntelang als Segellehrer über die Meere und kam Anfang der 1990er in die Domstadt. »Natürlich«, schmunzelt er, »bin ich Neptun treu geblieben. Statt Atlantik bringe ich heute den Homo Colonius trockenen Fußes über den Rhein.« Das klingt nach Moses, dem Auszug aus Ägypten und der Teilung des Roten Meers – ist aber nicht so. Ein paar Fußminuten vom Dom stromaufwärts liegt der Rheinauhafen. Hier, zwischen dem schicken Schokoladenmuseum und den ultramodernen Kranhäusern, betreibt Achim eine kleine Schifffahrtsschule.
Karneval und Schifffahrtsschule … wie passt das zusammen? »Kein Problem«, antworten Peter und Achim wie aus der Pistole geschossen. Vor acht Jahren haben sich die beiden zufällig in einer Hafenkneipe in Kroatien kennengelernt und nach einigen (oder etlichen?) Julischka, diesem berühmt-berüchtigten Likör aus Sliwowitz und Birnenschnaps, kräftig Seemannsgarn gesponnen. »Lass uns doch mal«, sagte Peter mit Blick auf Achims Charterboot am Pier, »zusammen auf Tour gehen.« »Kein Problem«, antwortet der Cuxhavener verschmitzt, »aber nur, wenn eine Handvoll Piraten mit an Bord sind.« »Nichts leichter als das«, versichert Peter …
Den ganzen Artikel lesen Sie in SKIPPER 02/2015
Text & Fotos: Gerald Penzl