Ich habe Jan auf der Düsseldorfer boot kennen gelernt. Er stand mit einem Heineken in der Hand am Pavillon einer holländischen Yachtagentur und gab ein paar Episoden aus seinem Leben zum Besten. Er stellte mir ein Bier hin und fragte mich, ob ich schon mal mit einem Hausboot durch Südholland geskippert wäre. Bevor ich antworten kann, kramt er ein Notizbuch aus der Tasche, blättert und sagt: „Anfang Mai. Da machen wir eine Art Betriebsausflug. Von unserer Basis an den Loosdrechter Seen aus am Freitag übers Wochenende nach Amsterdam.“ Jetzt, drei Monate später, stehe am Bootssteg der Basis. „Gude Daag“, grinst er und deutet auf eine Pénichette 1020 FB. „Kennst Du Dich damit aus?“ Ich nicke. „Gut“, antwortet er, „wenn nicht, wäre es auch nicht schlimm. Der Kahn ist völlig unproblematisch. Damit kommt auch die eingefleischteste Landratte zurecht.“ So geadelt, drehe ich mit ihm erst einmal ein paar Schnupperrunden auf dem See. Was tummelt sich an diesem lauschigen Frühlingsabend nicht schon alles auf dem Wasser? Vom Ruderboot über Jollenkreuzer und Fahrtensegler bis hin zu hochseetauglichen Motoryachten hat sich wohl die halbe Provinz Utrecht auf dem rund 650 ha großen Freizeitvergnügen versammelt. Jeder kennt jeden und entsprechend groß ist das Hallo. Punkt 9.00 Uhr am nächsten Tag liftet die Mijnden-Schleuse die ersten Boote von den Loosdrechter Seen in die Vecht. Mancher der Skipper schaut noch etwas übernächtig aus – hat gestern Abend vielleicht zu tief ins (Genever-)Glas geschaut? Aber der Schleusenwärter Leo Oor ist ein Gutmensch. Wenn es bei der Einfahrt in die Schleusenkammer mal hakt oder zwickt, greift er die Bugleine und bringt das Boot in Position. Ein Ruderschlag nach rechts, ein paar Schraubendrehungen, und schon zieht Südhollands Wasserlandschaft alle Register.
Den ganzen Törnbericht lesen Sie in Skipper 07/2009