Mit dem Trailerboot über die Alpen

Trotz der vielen und oft zeitgemäß ausgebauten Straßen durch und über die Alpen ist die Fahrt mit dem eigenen Gespann für uns Mittelmeerfans immer wieder eine Herausforderung. Das Wichtigste bei der Fahrt mit dem eigenen Boot im Schlepp sind dabei die Sicherheit für Mensch und Maschine und die Beachtung der gesetzlichen Vorschriften in den betreffenden Ländern.

Wege über die Alpen

Mit dem Trailer-Gespann über Alpenpässe ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Wer noch nie eine Passhöhe überquert hat, sollte sich und sein Fahrzeug erst einmal ohne Anhänger ausprobieren. Wir fahren gerne Pässe, nicht zuletzt auch, weil es fast immer landschaftlich reizvoll ist. Aber auch, um in den Ferienzeiten – im wahrsten Sinne des Wortes – die Blockabfertigung zu umfahren, die sich bei hohem Verkehrsaufkommen vor Tunneln bewährt hat. Für andere besteht die Herausforderung darin, möglichst ohne Mautgebühren an die Adria oder die Riviera zu kommen. Für uns war der Weg schon immer das Ziel und so wurden im Lauf der Jahre alle einigermaßen  geeigneten Pässe und Alpenstraßen abgearbeitet. Allerdings herrscht in unserem wassersportaffinen Freundeskreis oft das Gegenteil von Vorfreude auf die nächste Wassersportsaison, wenn Namen wie Gailbergsattel oder Plöckenpass im Raum stehen.

Routenauswahl

Es gibt heute einige gute Möglichkeiten, mit seinem Boot auf dem Trailer an das Mittelmeer zu gelangen. Aber was für einige Autofahrer eine schöne Alpendurchquerung ist, treibt dem anderen Bootsbesitzer den Schweiß auf die Stirn. Wie auch immer, eine sorgfältige Routenplanung muss in jedem Fall gemacht werden. Im Einzelfall helfen natürlich die Automobilclubs und aus eigener Erfahrung ist festzustellen: Es gibt keine verlässlichen Aussagen darüber, ob Bootsanhänger erlaubt sind oder nicht. Wenn es nicht ausdrücklich für Wohnwagen oder Fahrzeuge mit Anhänger oder Längenbeschränkung (z.B. nicht länger als 12 m etc.) verboten ist, ist es grundsätzlich erlaubt. Denn wo ein LKW mit Anhänger drüber kommt, sollte man mit einem Bootsgespann allemal schaffen.

Natürlich muss der Zugwagen stark genug sein, um die maximale Steigung überwinden zu können. Am Ende muss es jeder für sich selbst entscheiden, ob er den Pass nimmt oder lieber eine andere Strecke wählt. Bei den möglichen Alternativen sollten Straßenhindernisse wie die bereits genannten Blockabfertigungen oder ein Überholverbot von über 200 Kilometern vom Brennerpass bis Verona mit in die Betrachtung einfließen. Auch wer es als »No-Go« ansieht, gleich zwei Vignetten kaufen zu müssen (Schweiz), muss sich gegebenenfalls nach einer anderen Streckenführung umsehen. Die Überlegung gilt auch für Routen durch Länder, in denen für doppelachsige Anhänger zweimal kassiert wird.

Text: Josef Bauer

Foto: Pixabay