MAREC

Limburgse Maas

Die Maas durchfließt in der Grenzregion zwischen Belgien und den Niederlanden ein bezauberndes Revier. In beiden Nationen bewegt man sich in der Provinz Limburg, und dank Schengen ganz unkompliziert.

Marec steht für Maaslands Recreatiecentra, was übersetzt heißt: Maasländische Erho-lungszentren. Kurz gesagt handelt es sich dabei um zwei Yachthäfen an der Maas an der Gren-ze zwischen Belgien und den Niederlanden, die der Fluss hier markiert. Aber die Verkürzung auf den Terminus »zwei Yachthäfen« greift eindeutig zu kurz. Marec verwaltet ein Wassersportrevier von rund 600 Hektar Umfang im Eigenbesitz. Eingebettet ist diese Wasserwelt in die Landschaft der Maasplassen, die durch den intensiven Abbau von Sand und Kies seit den 1950er Jahren entstanden. Nochmals Niederländisch für Anfänger: Ein Plas ist eigentlich ein Tümpel. Angesichts der Ausdehnung und Tiefen bis zu 40 Metern käme das deutsche Wort Baggersee den Tümpeln eher nahe. Und nichts anderes formt diese Landschaft von der Wasserseite aus so prägnant wie das Wasser, schafft aber auch Refugien für Wasser- und Zugvögel und andere einheimische Arten. Die Plassenlandschaft erstreckt sich über ein Gebiet von rund 3.000 Hektar zwischen Roermond in den Niederlanden und Maaseik in Belgien. Und eben dort ist der Firmensitz von Marec, die rund 20 Prozent der zur Verfügung stehenden Wasserfläche verwalten.

Heute den meisten Wassersportlern als Produktionsort der Linssen Yachten bekannt, war Maasbracht einst der größte Binnenhafen der Niederlande. Hier wurde die Kohle aus den Gruben rund um Valkenburg auf Schiffe verladen und die Maas abwärts transportiert. Auch nach den verheerenden Schäden aus dem 2. Weltkrieg war die Infrastruktur vor-handen, doch der Kohlebergbau kam zum Erliegen. Nach der Sturmflut im Januar 1953 begann der großangelegte Kies- und Sandabbau an der Maas. Für das Deltasperrwerk und die Erhöhung der Deiche wurden enor-me Mengen Material benötigt. Ein weiterer Umstand erklärt die wasserstraßentechnisch doch eher abgelegene Position der Limburgsen Maas in ihrem Oberlauf. Der Fluss selbst ist nur bis Maaseik schiffbar. Deshalb wurde bereits zwischen 1925 und 1935 der Julianakanal erbaut. Er umgeht die Untiefen der Maas und verbindet Maasbracht mit Maastricht und stellt heute einen wichtigen Transferweg auch für Sportboote von Zentraleuropa zum Mittelmeer dar. Die wassersportliche Bedeutung des Reviers der Maasplassen liegt aber auch in ihrer geografischen Nähe zu den deutschen Ballungszentren Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet. In weniger als einer Stunde ist man aus den quirlend turbulenten Zentren an die erholsame und ruhige Seenlandschaft an der Maas entflohen. Selbst aus dem Rhein-Main-Gebiet braucht man wenig mehr als zwei Stunden. So verwundert es auch nicht, dass etliche Boote als Heimathafen Orte aus Hessen und Rheinland-Pfalz am Rumpf tragen.

Den ganzen Artikel lesen Sie in SKIPPER 11-12/2014
Text: Klaus Schneiders

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