Der Rumpf der Grand Sturdy 430 MK II wird aus 6 und 5 mm starkem Schiffbaustahl gefertigt, für die Decks und die Aufbauten kommt 4,4 mm starkes Material zum Einsatz. Die aufwändige Versiegelung des Kaskos ist eine der Stärken der Werft. Überhaupt liegen viele den Wert steigernde oder erhaltene Detaillösungen eher im verborgenen. Dazu zählt unter anderem die effektive Geräuschdämmung und die modular aufgebauten Installationen im Maschinenraum, die eine etwaige Fehlersuche erleichtert. An Bord unseres Testbootes wurden auf Wunsch der Eignerfamilie zahlreiche Änderungen gegenüber der Serienfertigung umgesetzt.
In der Grundversion wird die Grand Sturdy 430 MK II mit einem Vetus Deutz Turbodiesel des Typs DT 66 angetrieben. Die Eigner entschieden sich zur ebenfalls angebotenen Doppelmotorisierung in Form von zwei kleineren Vetus Deutz DT 44 Maschinen. Die Selbstzünder verfügen über vier Zylinder und leisten aus 4038 cm3 Hubraum bei 2500 min-1 jeweils 84 kW (114 PS). Damit ist die rund 19 000 kg schwere Verdrängeryacht bestens unterwegs. Eingekuppelt schieben die beiden Maschinen die 430 bereits mit 4,7 kn durch das Hafenbecken. Manöver werden dank der leichtgängigen Lenkhydraulik und der an Bord optional verbauten elektrischen Schaltungen ohne großen Kraftaufwand absolviert. Wird es dennoch einmal eng, hilft das serienmäßige Bugstrahlruder aus der Klemme. Als Höchstfahrt auf der träge zu Tal strömenden Mosel notieren wir 10,4 kn, wobei die Schallemission bei sehr guten 67 dB(A) liegt. Begnügt man sich mit 9 kn Marschfahrt liegt eine Drehzahl von 1800 min-1 an und der Schalldruck reduziert sich auf 64 dB(A). Die Fahreigenschaften können als Linssentypisch unspektakulär beschrieben werden. Der lang durchlaufende Kiel sorgt für eine saubere Geradeausfahrt, die Wendekreise betragen rund eine Bootslänge, wobei die Doppelmotorisierung natürlich auch das Wenden „auf dem Teller“ zulässt. Bei schnell gefahrenen Wenden zeigt sich die bauartbedingte Krängung zur Kurveninnenseite als sehr moderat.
Fazit
Die Linssen Grand Sturdy 430 MK II ist eine grundsolide konstruierte Motoryacht der CE-Kategorie A. Vier Personen werden an Bord ausgedehnte Fahrten auf den unterschiedlichsten Revieren genießen können. Die Materialauswahl und Verarbeitung kann als ausgezeichnet beschrieben werden und tragen ihren Teil zum Werterhalt der Investition bei. Denn die 430 MK II ist nicht unbedingt als Schnäppchen zu bezeichnen. Für die einmotorige Grundversion werden 557 100 € berechnet.
Technische Daten
Länge ü.A.:
Breite: Tiefgang: Gewicht: Baumaterial: CE-Kategorie: Sitplätze im Salon: Kojenzahl: Brennstofftank: Wassertank: Septiktank: Motorisierung: Grundpreis:
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13,50 m 4,30 m 1,35 m ca. 19000 kg Stahl A 6 4 2 x 580 l 440 l 220 l Vetus Deutz Turbodiesel mit Wellenanlage, 1 x 125 kW (170 PS oder 2 x 84 kW (114 PS) ab 557  100 € |
Werft und Info
Linssen Yachts BV, Brouwersstr. 17, 6051 AA Maasbracht, Niederlande, www.linssenyachts.com
Wassersport- und Freizeitzentrum Kreusch, Am Yachthafen, 54338 Schweich, Tel.: 0 65 02-91 30 0, www.kreusch.de
Hennings Yachtvertrieb GmbH, An der alten Werft, 26853 Papenburg, Tel.: 0 49 61-91 92 19, www.hennings-yachtvertrieb.de
Spree Marine GmbH, Grünauer Str. 3, 12557 Berlin, Tel.: 0 30-65 66 08 3, www.spreemarine.de
Den ganzen Test lesen Sie in Skipper 8/2011