Die Sonne geht im Osten auf

In der Lausitz entsteht durch die Flutung ehemaliger Tagebaue ein neues Wassersportrevier. Zukünftig
sind zehn Seen miteinander verbunden und laden zum Wasserwandern ein. Begleiten Sie uns beim ersten Rundtörn im Lausitzer Seenland. 

Karte der bisher verbundenn schiffbaren Gewässer im Lausitzer Seenland. (Muss noch die Druckgenehmigung besorgen!)

expeditours-Chefin Manuela Zahn (39) ist eine profunde Kennerin des Lausitzer Reviers und begeisterte Wassersportlerin. Sie bietet auch Kanutouren auf der Neiße an. „Es kommen immer mehr Gäste, nicht nur aus Sachsen“, freut sie sich.

Im idyllischen Hafen- und Wassersportzentrum „Hafencamp“ am Senftenberger See hat der Bootsverleih expeditours seinen Sitz.

Die „Santa Barbara“ bietet Rundfahrten auf dem Senftenberger See an.

Unsere Seenland-Tour endet am Startpunkt, im Hafencamp am Senftenberger See, am Bootsverleih von expeditours. Dort finder gerade ein Stehpaddel-Kurs statt.

Markantestes Gebäude im Senftenberger Hafen ist der Sitz des Wasserverbandes Lausitz.

Blick im Senftenberger Stadthafen.

Am nördlichen Ufer des Senftenberge Sees gibt es Gaststätten und Hotels. Mit dem Boot muss man allerdings 100 Meter Abstand zum Ufer halten, darf dort leider nicht anlegen…

Wir machen an einem Gaststeg des Senftenberger Stadthafens fest. Die architektonische Kulisse des Hafens beeindruckt.

Und wir passieren die Schwimmenden Häuser an der Ostseite des Sees. Sie könnern teilweise gemietet werden.

Im Senftenberger See sollte man diese Kardinalzeichen beachten und richtungsweisend (hier östlich) umfahren. In der Mitte Sees gibt neben einer aufgeschütteten Insel lange Untiefen (Sandbänke).

Blick vom Leuchtturm auf den Sportboothafen am Geierswalder See.

Hinweistafeln am Geierswalder See…

Im Sportboothafen am Geierswalder See liegen schon ganz ordentliche Boote. Ihre Besitzer kommen meist aus Sachsen oder der Lausitz.

An der südlichen Uferseite des Geierswalder Sees (2006 freigegeben) ist oft nicht abzuschätzen, ob es sich um öffentliche Anlegestellen, gewerbliche Objekte oder private Refugien handelt. Noch werden die Pfründe aufgeteilt…

Weithin sichtbar ist der Leuchtturm am Geierswalder See, ein exqusiter Restaurant- und Hotelbetrieb vom Allerfeinsten. Der Leuchtturm könnte das neue Wahrzeichen der Region sein.

Sind beide Tunnel durchfahren (vom Senftenberger See kommend) wartet die Schleuse im Koschener Kanal auf uns. Auch hier wird die Durchfahrt und Schleusung manuell und bedarfsgerecht geregelt. Man zieht einen blauen Hebel und wartet ab…Einfahrt in die Schleuse.

Mit einem Mietboot von expeditours.de starten wir unsere Rundfahrt über die beschiffbaren und verbundenen Gewässer am Hafencamp des Senftenberger Sees mit einer „Corsiva 570“ und 15 PS.

Wo einst Braunkohle abgebaggert wurde, die ein ganzes Land wärmte, entsteht heute ein riesiges Wassersportrevier. Seit der Stilllegung einstiger Tagebaue in der Lausitz hat man unter Federführung der LMBV (Lausitzer- und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH) mit der Flutung und Renaturierung der schwarzen Löcher begonnen. Bis Ende 2018 sollen 7.000 Hektar Fläche zu einer gigantischen Seenlandschaft verschmelzen. Das milliardenschwere Projekt ist ehrgeizig, technisch anspruchsvoll, eine ökologische Herausforderung und einzigartig. Gegenwärtig bieten über 20 neue Seen zwischen dem Spreewald und dem Lausitzer Bergland aktiven Spaß auf dem Wasser. Mit Entstehung der Seen wachsen nicht nur in der Lausitzer-Seenland-Region zwischen Großräschen, Senftenberg, Spremberg und Hoyerswerda neue touristische Infrastrukturen heran. Bis zum Berzdorfer See südlich von Görlitz empfiehlt sich Deutschlands Osten als neues
Naherholungsgebiet und Urlaubsregion.

SKIPPER wollte wissen, welche Seen bereits miteinander verbunden, schiffbar und für Wassersportaktivitäten nutzbar sind. Schon seit einigen Jahren gibt es auf verschiedenen hiesigen Seen Wassersportangebote für fast jeden Geschmack. Kitesurfen und Wasserski auf dem Bärwalder See, Jetski fahren auf dem Partwitzer See, Windsurfen und Segeln auf dem Geierswalder See und Tauchen im Gräbendorfer See. Sommerlichen Badespaß und Bootstouren gibt es auf dem Senftenberger See, dem Dreiweibern See und der Talsperre Spremberg. Obwohl manche Seen überhaupt noch nicht geflutet beziehungsweise mit Wasser gefüllt sind, werden an den Ufern schon Marinas, Häfen und Anlagen wie zu »Gründerzeiten« gebaut. Das Eldorado hat einen neuen Namen: Lausitzer Seenland. Aber es gibt auch Probleme: Hangrutschungen und die
damit verbundenen unsicheren Uferzonen, Wassermangel (zur Flutung) und Wasserqualität (Eisendisulfide machen Tagebau-Seen sauer) stellen die Planer und Entwickler vor enorme Herausforderungen. Im Laufe der Zeit holt sich die Natur jedoch die ihr geraubten Areale zurück. Es grünt und blüht und zwitschert. Wasserpflanzen, Kleinlebewesen und Fische siedeln sich an, Fischreiher finden reichlich Nahrung. Die nachhaltigeökologische Entwicklung dieser Bergbaufolgelandschaft wird durch den Status »Naturschutz Großprojekt – Lausitzer Seenland« gesichert.

Den ganzen Artikel lesen Sie im SKIPPER 07/2016.
Text & Fotos: Rex Schober