Die Tourismusbranche schwärmt in höchsten Tönen. Split sagt sie, die nach Zagreb zweitgrößte Stadt Kroatiens, sei ein Feuerwerk aus steingewordener Geschichte und lebendiger Gegenwart. Vor allem das historische Zentrum mit seiner cool gestylten Hafenpromenade biete, was das Herz begehrt. Den besten Blick auf die Stadt – schwören sie – habe man vom Meer aus. Und in der Tat, je näher wir mit unserer Azimut kommen, desto imposanter setzen sich die Paläste und Kirchen in Szene. „Schade“, bedauert Kurt am Steuer, „der Stadthafen ist propenvoll. Keine Mooring mehr frei.“ Mit einem Griff zum Gas hebt sich die Yacht aus dem Wasser und steuert in weiten Bogen auf die Marina am südwestlichen Ende der Bucht zu. In der ersten Reihe dort drängelt sich ein Sammelsurium millionenteurer Megayachten, dahinter wird es – finanziell – moderater, sprich unsere 39 Fuß â€žgroße“ Italienerin wird als vollwertiges Mitglied der Maritimgemeinschaft freundlich eingewiesen. Wir machen uns landfein und schlendern in die Altstadt. Ganz oben auf der Liste der Sehenswürdigkeiten steht der Palast des Kaisers Diokletian. 295 n. Chr. hatte sich der römische Herrscher hier direkt am Meer einen 30000 m² großen, festungsartigen Alterssitz erbauen lassen. Nach seinem Tod wurde das luxuriöse Bollwerk umkonstruiert, Wohnungen entstanden, das Mausoleum des Kaisers verwandelte sich in die Kathedrale Sveti Duje, der Jupitertempel in die Taufkirche. 900 Jahre später platzte das Areal aus allen Nähten, kurz entschlossen baute man die Ansiedelungen vor dem Westtor des Palastes nach venezianischem Vorbild zur Novi Grad, zur Neuen Stadt aus. Dabei wurde viel Wert auf den harmonischen Einklang mit dem Erbe des Kaisers gelegt. Nach eingehender Würdigung dieses – natürlich – UNESCO-Weltkulturguts und anschließendem Essen in dem ebenso engen wie stimmungsvollen Kellerrestaurant Sperum fallen wir in unsere Betten und schlummern dem nächsten Tag entgegen.
Den ganzen Törnbericht lesen Sie in Skipper 03/2009