Dass sich die Kiebitzberg GmbH & Co. KG mit der Produktion von Booten und Yachten beschäftigt, dürfte wahrscheinlich nur Insidern geläufig sein, denn bisher glänzte diese Firma auf sämtlichen Wassersportmessen durch Abwesenheit. Vor einem Vierteljahrhundert, also noch zu DDR-Zeiten, von Andreas Lewerken als kleine Holzspielzeug-Manufaktur gegründet, entwickelte sich der ostdeutsche Handwerksbetrieb zu einem echten Vorzeigeunternehmen, das bereits mehrere bedeutende Auszeichnungen erhielt. Unter anderem wurde Lewerken im Jahre 1999 „Der Große Preis des Mittelstandes“ verliehen, nachdem man kurz zuvor das traditionsreiche Werftgelände gegenüber des uralten Havelberger Doms übernommen hatte. Mit momentan 60 Angestellten gehört die Kiebitzberg Gruppe zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Das vielfältige Portfolio splittet sich in die Bereiche Mineralstoff-Verarbeitung, Möbelwerkstätten sowie Schiff- und Yachtbau.

Fazit

Wie auf Anhieb zu erkennen ist, orientiert sich die TrawlerNeuentwicklung aus Sachsen-Anhalt optisch und bautechnisch an der Berufsschifffahrt. Zuverlässigkeit, Qualität und Dauerhaftigkeit stehen hier im Vordergrund, nicht etwa ein filigranes Erscheinungsbild. Als Schönheitsfehler sehen wir, wie bereits erwähnt, die vom Auftraggeber ausdrücklich gewollte Do-it-yourself-Look-Lackierung der Außenhaut. Für die exzellente Detailverarbeitung des hölzernen Interieurs muss man dem wuchtigen Kreuzer dagegen eine Toppnote attestieren. Was die kommenden Einheiten betrifft, dürfen sich potentielle Kaufinteressenten auf ungewöhnlich solide und praxisgerecht ausgestattete Motoryachten gefasst machen, die infolge der reichlich bemessenen Bunkerkapazität für einen Aktionsradius von 800 Seemeilen ausgelegt sind. Bevor die Reise beginnt, will das deutsche Dickschiff aber erst einmal bezahlt sein. Die Kiebitzberg-Werft beziffert die Kaufsumme auf runde 850000 €.

Technische Daten 

Werft und Info

Kiebitzberg Schiffswerft GmbH & Co. KG, Rathenower Str. 6, 39539 Havelberg, Tel.: 03 93 87-72 54 0, www.kiebitzberg.de 

Den ganzen Test lesen Sie in Skipper 06/2010