Die Keser-Hollandia 44 Classic ist das Topmodell im Fuhrpark von Bootscharter Keser, wobei das Berliner Familienunternehmen gleich mehrere Einheiten dieses Typs am Start hat. Wir gingen mit der »Seepferdchen 37« auf Probefahrt.
Charter-Unternehmer Mike Keser (42) begann mit dem Bootsverleih im Jahre 2009, wobei die meisten seiner aktuell 42 Motoryachten wesentlich jüngeren Datums sind und fast ohne Ausnahme über kräftige Bug- und Heckstahler für reibungslose An- und Ablegemanöver verfügen. Bootscharter Kesers »Seepferdchen«-Flotte verteilt sich neben der Basis in Berlin-Spandau auf zwei weitere Übernahme- und Rückgabehäfen. Im Werderaner Ortsteil Töplitz sind die revierabhängig auch mit einer »Charterbescheinigung« zu pilotierenden Boote in der Ringel-Marina am Fuße der Autobahnbrücke vertäut. Die restlichen Einheiten dümpeln im Bootshafen des müritznahen mecklenburgischen Örtchens Buchholz. Unsere im April 2018 erstgewasserte Testkandidatin ist im Regelfall in Töplitz stationiert, es sei denn, ein One-Way-Törn wurde vereinbart, was auf Anfrage möglich ist.
Wie bereits am Anfang dieses Artikels erwähnt, handelt es sich bei der »Seepferdchen 37« um eine Keser-Hollandia 44 Classic. In Anbetracht der tatsächlichen Hauptabmessungen – es sind verbriefte 12,50 m Länge über Alles bei 3,90 m maximaler Breite – hat man´s allerdings nicht wirklich mit einem 44-Footer zu tun. Davon unabhängig überzeugt das niederländische 14,5-Tonnen-Schwergewicht durch viel Platz zum Wohlfühlen. Der nach exakten Vorgaben der Familie Keser in einer namhaften Stahlyacht-Schmiede in Zoutkamp am Lauwersmeer produzierte Knickspanter präsentiert sich den Testern in einem technisch und optisch einwandfreien Zustand, wenngleich es an Deck minimale Gebrauchsspuren gibt. Dass der schmucke Stahlverdränger am Ende seiner zweiten Saison respekteinflößende 1.225 Betriebsstunden abgespult hat, deutet auf ein extrem erfreuliches Buchungsaufkommen hin. Just for info – nach heutigem Stand gibt´s im kommenden Sommer nur noch wenige freie Lücken, um die »Seepferdchen 37« oder eines ihrer nahezu identischen Schwesterschiffe für einen ein- oder mehrwöchigen Urlaubstörn anzumieten.
Markante optische Features des gefällig proportionierten Tourenbootes sind die unübersehbare, an den achterlichen Windabweisern prangende »Keser«-Beschriftung, der dottergelbe Zierstreifen am Wasserpass und die geflochtene Tauwieling als typisches Erkennungsmerkmal einer klassisch designten Holland-Yacht. An Bord gelangt man entweder durch die beidseitig angeordneten Relingsöffnungen oder über den rutschhemmend strukturierten Badesteg. Zwei Treppen mit Niro-Geländer stellen die sichere Verbindung zum Achterdeck her, das in gewohnter Manier von einem perfekt angepassten, genau 198 cm hohen Stoffcabrio überspannt wird…
Länge über Alles: 12,50 m
Breite: 3,90 m
Durchfahrtshöhe: min. 2,65 m, max. 3,70 m
Tiefgang: 1,00 m
Gewicht: 14.500 kg
CE-Kategorie: C
Indienststellung: April 2018
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 6 (+2)
Brennstofftank: 500 l
Wassertank: 500 l
Septiktank: 500 l
Baumaterial: Schiffbaustahl
Motorisierung: Solé SM-105, Sechszylinder-Einbaudiesel mit Wellenantrieb, Leistung 69,9 kW (95 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 8,1 Knoten (15 km/h)
Brennstoffverbrauch: Durchschnittlich 3 bis 5 Liter Diesel pro Stunde (Angabe der Firma Bootscharter Keser)
Charterpreise (Zuzüglich Betriebskosten nach Verbrauch)
Vor- beziehungsweise Nachsaison: ab 1.599 € pro Woche
Hauptsaison: bis 2.749 € pro Woche
Zulässiges Fahrtgebiet
Schiffbare Binnengewässer im Bereich der Mecklenburgischen
Seenplatte, in Brandenburg und im Raum Berlin
(andere Binnenreviere auf Anfrage möglich)
Weitere Informationen und Buchung
Bootscharter Keser
Mike Keser
An der Havel 38
14542 Werder an der Havel
Tel. 030-3620800
www.bootscharterkeser.de
Den kompletten Charterboot-Test lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 02/2020!
Text & Fotos: Peter Marienfeld