Italien – Venedig – Laguna die Venzia bis Fiume Sile

Wenn morgens zwischen 4 und 5 Uhr die Laguna di Venezia zum Leben erwacht, heißt es für alle Meeresbewohner: Gut festhalten! Fischer- und Lieferantenboote, Vaporetti und Wassertaxis, die Lastkähne der Müllabfuhr und ganz besonders die großen Kreuzfahrtschiffe auf dem Canale della Giudecca verursachen einen derartigen Schwell, dass mancherorts Muscheln auf die Pier geschleudert werden. Aber selbst Meeresgetier, das sich gut verankert, ist nicht sicher: In großen Mengen werden Venusmuscheln „geerntet“ und schon vor Sonnenaufgang angelandet und sortiert. „Die Fischerei in der Lagune hat sich in den letzten 20 Jahren radikal verändert“, erzählt Alberto Ruzzante, der Direktor des Fischmarktes in Chioggia. Die Zahl der Fischer sei zwar nahezu gleich geblieben, doch der Fang von Sardellen, Sardinen, Meeräschen und Seezungen sei zugunsten der Muschelzucht zurückgegangen.

Die Insel Chioggia ganz im Süden der Lagune kann auf eine lange Geschichte als einer der wichtigsten Fischereihäfen der italienischen Adriaküste zurückblicken. Wegen ihrer Kanäle wird sie auch Klein-Venedig genannt, obwohl andere Inseln wie Murano oder Burano kaum weniger von Kanälen durchzogen sind.  Bei Sonnenaufgang bläst ein angenehm kühler Wind durch die schmalen Gassen von Chioggia. Die Touristenmeile auf dem Corso del Popolo mit ihren Ristoranti und Souvenirshops liegt noch verlassen. Am Vaporetti-Anleger wird Post verladen, und in den Kanälen werden hier und da die kleinen, bunt gestrichenen Außenborderboote für die Ausfahrt klar gemacht. Händler stellen ihre Stände auf. Am Fischmarkt schmeckt die Luft salzig-fischig, und ein paar Schritte weiter nach schwerem Zigarrenqualm. Ein Graubart mit furchigem Gesicht schmaucht genussvoll. Noch kann der Frühaufsteher die Morgenruhe genießen – alleine auf einer der vielen kleinen Brücken über den Canale della Venna. Nicht mehr lange! Mit der einsetzenden Flut strömen am Vormittag auch die Touristen in die Gassen und auf die Plätze von Chioggia. Dann zieht sich Graubart zurück, und wer die Inseln der Laguna di Venezia nicht nur unter Ausländern erleben will, der ist gut beraten, es ihm gleich zu tun. Also einschiffen und auslaufen – mit Kurs auf das nächste Eiland: Pellestrina.

Den ganzen Törnbericht lesen Sie in Skipper 01/2006

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