Platz ist Trumpf
Neu im Verkaufssortiment der niederländischen Werft Interboat ist die Intercruiser 32. Anlässlich der Amsterdamer HISWA te water bot sich die Gelegenheit, das geräumige Premieren-Modell ausgiebig zu testen.
Die gut besuchte schwimmende Bootsausstellung in der Hauptstadt der Niederlande war natürlich eine perfekte »Showbühne«, um die Bau-nummer 1 der 9,75 m langen und 3,35 m breiten Intercruiser 32 der Öffentlichkeit vorzustellen. Und da sich Sloepen aller Art im Lande der Tulpen und Grachten großer Beliebtheit erfreuen, bildeten sich am Vorführsteg der auf diese Bootsgattung spezialisierten Firma Interboat mitunter regelrechte Menschentrauben. Das in Zwartsluis in der Provinz Overijssel ansässige Unternehmen existiert seit 1994 und befindet sich nach wie vor im Besitz der Gründerfamilie. Werft-Direktor Jerry Schuiten (43), der gegenwärtig 50 erfahrene Fachkräfte beschäftigt, legt Wert auf die Feststellung, dass es sich bei einem jeden Interboat-Entwurf um ein zu 100 Prozent niederländisches Qualitätsprodukt handelt. Um dies zu unterstreichen, wird auf die Fehlerfreiheit der von Hand laminierten doppelwandigen GFK-Rümpfe eine zehnjährige Herstellergarantie gegeben. In den vergangenen 21 Jahren lieferte Interboat etwa 3.000 Bootseinheiten aus, wobei auf die zur Saison 2005 lancierte Intercruiser-Serie rund 400 verkaufte Exemplare entfallen. Aktuell werden, zusammengefasst in vier Baureihen, mehr als 20 Modelle gefertigt. Die Angebotspalette reicht von der 5,70 m langen Interboat 17, einer gänzlich offenen klassischen Klinkerrumpf-Sloep, bis zur 10,75 x 3,65 m messenden Intercruiser 35, die als ausgewachsene Fahrtenyacht mit einem Steuerstand auf dem Achterdeck und einer gemütlichen Heckkabine aufwartet. Doch nun zu unserer Testkandidatin, bei der es sich, wenn man so will, um die XL-Version der erfolgreichen Intercruiser 29 handelt. Während die 29er und die stilistisch ähnliche 34-Fuß-Variante vom Volendamer Yachtdesigner Theo Werner gezeichnet wurden und die Intercruiser 31 in Kooperation mit den Naval-Architekten von Vripack entstand, konstruierte die Werft die neue 32er in Eigenregie.
Im SKIPPER-Praxistest auf dem Amsterdamer IJ präsentiert sich die routiniert verarbeitete Intercruiser 32 als grundsolides Tourenboot mit viel nutzbarem Platz sowohl an als auch unter Deck. Die temperamentvolle Testmotorisierung verhilft der klassisch-elegant anmutenden Niederländerin zu sehr guten Fahrleistungen. Der Basispreis mit der vielleicht etwas schwachbrüstigen Vetus-Technik beläuft sich auf 171.616 Euro – das mit diversem Sonderzubehör verfeinerte Vorführschiff kostete 213.825 Euro.
Technische Daten
Länge über Alles: 9,75 m
Breite: 3,35 m
Durchfahrtshöhe: max. 2,25 m
Tiefgang: 0,95 m
Gewicht: 3.500 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 3 (+1)
Brennstofftank: 330 l
Wassertank: 180 l
Septiktank: 75 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Einbaudiesel, Leistung 47,8 bis 161,8 kW (65-220 PS), in Kombination mit einem Wellenantrieb
Grundpreis: 171.616 Euro mit Basismotor Vetus VH 4.65, Leistung 47,8 kW (65 PS), Preis mit Testmotorisierung ab 189.711 Euro
INFORMATIONEN UND WERFT
Interboat (Werft und Lieferant des Testbootes)
Stouweweg 39
NL-8064 PD Zwartsluis
Tel. 0031-383325854
www.interboat.nl
Den ganzen Test lesen Sie im SKIPPER 11-12/2016.
Text & Fotos: Peter Marienfeld