Holland/Belgien

Deiche, Dünen & Diamanten

Zeeland als südlichste Küstenprovinz Hollands lockt mit tollen Stränden, verträumten Örtchen und abwechslungsreichen Revieren. Wer dazu noch Weltstadtatmos-phäre schnuppern will, ist in wenigen Stunden in der Design- und Diamantenmetropole Antwerpen.

Die Stimmung kocht! Halb Middelburg ist auf den Beinen, tanzt, groovt und swingt, bejubelt die Musikgruppen und schmettert ihre Songs lautstark mit. »Encore! Encore! Zugabe!«, schallt es durch die mittelalterlichen Gassen des holländische Küstenstädtchens. City of Dance Festival, abgekürzt CDF, heißt das Zauberwort, dass die beschauliche 48.000-Einwohner-Urbane auf der Halbinsel Walcheren für einen Samstag im Sommer zur Partymeile macht. Premiere feierte das akustische Spektakel im Jahr 2000. Martin Priem, seines Zeichens Macher des Festivals, mietete sich damals ein paar LKWs, packte die Ladeflächen mit Tontechnik voll und heizte der Stadt im Stil der Berliner Love Parade gewaltig ein. 2010 wurde das CDF bodenständiger. Anstelle mobiler Klangmonster, brennt Martin sein musikalisches Feuerwerk seitdem von fest installierten Bühnen aus ab.

Freitag, 16.00 Uhr: Bei der Übernahme des Schiffes drückt uns der Vercharterer einen Festival-Flyer in die Hand. »Eine tolle Sache«, sagt er, »morgen Mittag geht’s los. Aber ich glaube nicht, dass es in Middleburg noch freie Liegeplätze gibt.« Wir lesen den Flyer, sind begeistert und wollen – koste es, was es wolle – hin. »Dann aber ordentlich Gas«, grinst der Vercharterer, »sonst ist die Schleuse Veere zu.« Gesagt, getan. Wir legen ab, lassen die umtriebige Delta Marina im Heck und nehmen das Veerse Meer unter den Bug. Der Begriff »Meer« ist freilich ein bisschen hoch gegriffen. Hinter der (vermeintlich!) Kontinent umspülenden Vokabel steht hier und jetzt ein wenige hundert Meter breiter, rund 20 km
langer, von saftigem Grün, Fleckvieh und schnuckeligen Backsteinörtchen flankierter See. Nach einer Stunde Fahrt rückt die Schleuse Veere ins Bild. Wir passieren den nautilen Lift – ganz
nebenbei: der Schleusenwärter hat bis 23.00 (!) Uhr Dienst – laufen in den Kanaal door Walcheren ein und erreichen kurz darauf Middelburg.

»Habt ihr einen Liegeplatz reserviert«, fragt uns der Hafenmeister. Ich schüttele den Kopf. Er lacht, murmelt etwas von »ganz schön mutig« und deutet dann auf eine freie Box gleich hinter der Klappbrücke am Kinderdijk. Das Jahrhundertwendebrückchen schwingt hoch, wir laufen »römisch-katholisch« ein und machen vor einer Galerie historischer Kaufmannshäuser fest. »Die Liegeplätze«,
sagt der Hafenmeister und zeigt dabei auf ein weiß getünchtes Zunfthaus, »gehören dem Wassersportverein Arne. Der Club ist gerade auf der Nordsee unterwegs. Ihr könnt bis morgen 14 Uhr bleiben.« »Glück gehabt«, denke ich mir. Wir zahlen den Liegeobulus, bekommen in der Guten Stube des Vereinslokals noch einen Genever und machen uns dann auf den Weg Richtung Stadt.

Den ganzen Artikel lesen Sie im SKIPPER 01/2016.
Text & Fotos: Gerald Penzl

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