Von Meer zu Meer
Großbritannien wird von einer Vielzahl von Kanälen durchzogen. Im Zuge der industriellen Revolution dienten sie zum Transport von Rohstoffen und Gütern. Heute werden sie meist nur touristisch genutzt.
Neben der Themse sind auch die Norfolk Broads sowie die Kanäle der Midlands ein beliebtes Reiseziel bei Charterfreunden. Hoch im Norden lockt der Caledonian Kanal jährlich tausende Wassersportler an. Er verbindet die Nordsee bei Inverness mit dem Atlantik bei Fort William. Eine besondere Attraktion ist hier die Passage des Loch Ness. Wohl jede Crew wird Ausschau nach dem sagenhaften Fabeltier halten, außer diverser mehr oder weniger gelungener Skulpturen aber nichts finden. Der Reiz bleibt dennoch. Der Kanal wurde von 1803 bis 1822 erbaut und weist 29 Schleusen auf, die aber problemlos bewältigt werden können. Seit 2002 ist das Vereinigte Königreich um eine wassersportliche Attraktion reicher. Ebenfalls in Schottland gelegen, verbindet der Millenium Link den Forth und Clyde Kanal mit dem Union Kanal. Die Strecke wurde ebenfalls in ihrer Grundanlage im 19. Jahrhundert erbaut, in den 1930er Jahren wegen Unwirtschaftlichkeit aber stillgelegt. Das zunehmende Interesse am Wassersport führte zu einer Reanimierung der Verbindung zwischen Edinburgh und Glasgow. Auch mit Mitteln der EU wurden bei der Ortschaft elf Schleusen durch das futuristisch anmutende Falkirk Wheel ersetzt. In einer Art Riesenrad transportieren zwei Tröge die Narrowboats 24 Meter in die Höhe oder hinab. Der ganze Hebevorgang ist binnen vier Minuten abgeschlossen. Jeder Trog hält 250 Tonnen Wasser. Das Gewicht verändert sich nicht, da die Boote beider Einfahrt entsprechend Wasser verdrängen. Das technisch wie architektonisch einmalige Bauwerk lockt neben Wassersportlern auch andere Touristen in Scharen an und wurde zu einer wichtigen Einnahmequelle der Region. Auch die Queen war amused über das Hebewerk und ließ es sich nicht nehmen, die Eröffnung persönlich vorzunehmen. Weitere Informationen: www.visitscotland.com und www.scottishcanals.co.uk
Text: Klaus Schneiders