Die Great Eastern war das größte Schiff ihrer Zeit. Ihr Konstrukteur, Isambard Kingdom Brunel, galt als einer der fähigsten Ingenieure des viktorianischen Zeitalters. Bevor er sich der Konstruktion von Schiffen verschrieb, machte er sich einen Namen mit dem Bau von Eisenbahnlinien inklusive von Tunnels und Bahnhöfen. Zu seinen Projekten zählten unter anderem Paddington Station und der Themse-Tunnel in London, aber auch die Royal Albert Bridge und die Bristol Docks. Seine Pläne hinsichtlich des Schiffsbaues übertrafen alles bis dahin dagewesene, sowohl hinsichtlich der Ausmaße als auch der Bauweise. Sein Schiff sollte das größte bis dahin von Menschen erbaute bewegliche Objekt werden, was es aufgrund seiner Länge von 210 m auch bis 1888 blieb. Dazu sollte der doppelwandige Rumpf komplett aus Eisen errichtet werden. Ein Propellerantrieb und zwei gewaltige, seitlich angebrachte Schaufelräder sorgten für den Antrieb. Die notwendige Energie wurde von zehn Dampfkesseln mit einem Äquivalent von 8300 Pferdestärken geliefert. Einzig die sechs Masten mit einer möglichen Segelfläche von 5450 m2 erinnerten noch an den Wandel von der Segel- zur Dampfschifffahrt. 1852 auf Kiel gelegt, arbeiteten bis zu 12 000 Menschen an der Realisierung des Giganten. Der ursprünglich für die Eastern Steam Navigation Company geplante Bau wurde unter dem Namen Leviathan begonnen und bereitete erhebliche Schwierigkeiten. Es kam zum Streit zwischen Brunel und dem Schiffsbauer Scott Russell, auf dessen Werft das Projekt Gestalt annahm.
Den ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 12/2011