Weich gefedert
Nicht ohne Grund nutzen Berufskraftfahrer und Steuerleute gefederte Sitze an ihren Arbeitsplätzen. Die sind nun auch für den Freizeitskipper verfügbar, kosten zwar ihr Geld, sind aber absolut komfortabel.
Das deutsche Unternehmen Grammer gehört zu den Marktführern in Sachen Fahrzeugsitze und Innenausstattungen von Nutzfahrzeugen sowie Baumaschinen, aber auch den ICEZügen der Deutschen Bahn. Eben überall dort, wo es auf hohen Sitzkomfort und ermüdungsfreies Arbeiten ankommt. Neben ergonomischer Gestaltung ist die Federfunktion der Sitze Garant für stressfreie Stunden hinter dem Volant. Seit 2010 beschäftigt sich das Unternehmen aus Amberg in der Oberpfalz auch mit den speziellen Anforderungen an Steuerstühle in der Schifffahrt.
Grammer Avento Evolution nennt sich der erste vollgefederte Sportbootsitz. Mittlerweile wurde das Portfolio im maritimen Bereich erweitert und auch zwei Sitze für professionelle Anwendungen eingeführt. Im Anschluss an den Test der Silver Hawk 540 (siehe auch SKIPPER 05.2014) hatten wir Gelegenheit, zwei der Grammer Avento Sitze ausgiebig zu erproben. Die können wahlweise auf eine Konsole oder einen Fuß montiert werden. Letztere Methode wurde von uns angewendet, was den Tausch des Gestühls im Handumdrehen möglich machte. Die Fahreindrücke mit den guten Seitenhalt gebenden Halbschalensitzen der Silver noch frisch im Gedächtnis, wurde zunächst die Basisversion aus dem Hause Grammer montiert. Der Avento Advanced ist ebenfalls als Halbschalensessel mit Flip-Up-Funktion gestaltet. Das ermöglicht das bequeme Fahren im Stehen, da die angestellte Sitzfläche gleichzeitig als Stehhilfe dient. Vor dem Ablegen wird der Sitz auf das Gewicht des Fahrers abgestimmt. Dafür wird am vorderen Rand der Sitzfläche eine Hebelarmatur herausgezogen und durch Pumpbewegungen die rote Markierung in mittige Position gebracht. Dann kann es losgehen. Beim Passieren von Wellen wird jeder Stoß sanft gedämpft. Das Gefühl ähnelt dem des Fahrens im Stehen, wo ja in den Kniegelenken abgefedert wird. Der Seitenhalt ist sehr gut und die Sitzfläche angenehm lang. Größere Skipper werden die Oberschenkelabstützung begrüßen. Der Advanced ist recht füllig, was an Bord kleinerer Boote zu Platzproblemen führen kann. Als Alternative wird die Ausführung Premium montiert. Der wirkt im Ganzen filigraner, verfügt aber nicht über die Flip-Up-Funktion. Der Sitzkomfort lässt keine Wünsche offen und mit den optional verfügbaren Armlehnen ist auch hier der sichere Seitenhalt in eng und schnell gefahrenen Kehren gewährt.
Wer regelmäßig unter härteren Konditionen Boot fährt, wird seinen Bandscheiben mit einem gefederten Sitz nur Gutes tun. Die Grammer-Sitze können im Bereich von 45 bis 130 kg justiert werden und sind in verschieden Designs erhältlich. Auf Wunsch sind auch individuelle Farbgebungen realisierbar.
Weitere Informationen und Händlernachweis: www.grammer.com
Den ganzen Artikel lesen Sie in SKIPPER 06/2014
Text & Fotos: Klaus Schneiders