Das Hausboot „Sean O’Kelley“ der bekannten Kelly Family befindet sich seit 2004 als Ausstellungsstück im Technik Museum Speyer. Von seinem Liegeplatz in Belgien ging es für das Hausboot auf dem Rhein nach Speyer, beim Transport kam der Schlepper „Glarus“ von Kapitän Karl Ferdinand Fendel zum Einsatz. Am 28. April 2014 macht sich der damalige Schlepper „Glarus“ erneut auf den Weg nach Speyer. Dieses Mal allerdings nicht um ein anderes Schiff zu schleppen, sondern um selbst Ausstellungsstücken des Museums zu werden.
Seit mehr als hundert Jahren betreibt die Familie Fendel in Oberwesel einen sogenannten Vorspannbetrieb und schleppt Binnenschiffe und Schubschiffeinheiten auf dem Rhein. Mit seinen über 80 Jahren ist Karl Ferdinand Fendel einer der ältesten Schlepperkapitäne auf dem Rhein und auch das Schiff „Glarus“ hat mit über 100 Jahren sein Soll erfüllt. Da das Technik Museum seit dem Transport des besagten Hausbootes eine besondere Beziehung zu Kapitän Fendel und dem Schlepper hat, stand für die Museumsleitung schnell fest, die „Glarus“ zu übernehmen.
Am Montag, den 28. April 2014 geht es für den Schlepper auf eigenem Kiel über den Rhein von Bingen (Rheinkilometer 530) nach Mainz (Rheinkilometer 500). Am Tag darauf folgt die zweite Etappe von Mainz bis nach Speyer (Rheinkilometer 400). Am Mittwoch, schließlich wird der Schlepper bei der Speyerer Schiffswerft Braun über die vorhandene Helling herausgezogen und mit einem 400-Tonnen- sowie einem 500-Tonnen-Kran der Firma Scholpp mittels eigens konstruierten Spezialtraversen auf einen Tieflader der Firma Kübler gehoben und anschließend ins Museum gebracht. Sowohl die Firma Scholpp als auch die Spedition Kübler sind langjährige Partner des Museums und waren bei allen Großtransporten im Einsatz.
Das Schleppschiff „Glarus“ wurde im Jahr 1907 von der Schiffs- und Maschinenbau AG in Mannheim als Dampfschlepper gebaut und später auf ein Diesel-Aggregat umgerüstet. Der Schlepper ist 30 m lang, 6 m breit, wiegt rund 108 Tonnen und hat 750 PS. Bevor das Schiff nach Speyer transportiert wird, erhält die „Glarus“ eine Grundreinigung und einen neuen Anstrich.
Bild und Textquelle: www.technik-museum-presse.de