Puristen und Gralshüter alter Couleur werden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und wehklagen: „Gute Güte, das geht doch nicht!“ Doch, natürlich geht’s! Nicht jeder kann sich einen maritimen Oldtimer aus den goldenen 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts leisten, und etliche, die es könnten, scheuen dann doch den Pflegeaufwand und die hohen Unterhaltskosten. Was liegt also näher, das Gefühl einer glorreichen Epoche des motorisierten Wassersports mit modernen Werkstoffen und zeitgemäßer Technik zu transportieren? Nichts! Und so entstand zunächst auf dem Papier, dann aber sehr rasch auch in der Realität, die 717 GT. Viele Details scheinen dem kundigen Betrachter irgendwie vertraut. Der messerscharf aufgekimmte Steven, der Stufenrumpf, die minimalistisch anmutenden Deckslinien. Die Anklänge an die Modelle Lido und Benaco sind unverkennbar, dazu ein Schuss St. Tropez 757, und doch fügt sich alles zu einem harmonischen neuen Ganzen zusammen.
Fazit
Frauschers 717 GT ist ganz bestimmt kein Boot für ein breites Publikum. Das gesamte Design folgt einem einzigen Ziel: Fahrspaß pur, wofür keine Pantry oder Übernachtungsmöglichkeiten an Bord erforderlich sind. Der Fahrspaß stellt sich spätestens dann ein, wenn man sich erst einmal an die Besonderheiten hinsichtlich der Manöver herangetastet hat. Diese Form des puren Purismus hat natürlich auch ihren Preis. Für die Basisversion ruft Frauscher 75671 € auf, wer es noch sportiver oder luxuriöser wünscht, bedient sich der Optionsliste.
Technische Daten
Länge ü.A.:
Breite: Tiefgang: Gewicht: Baumaterial: CE-Kategorie: Sitzplätze im Cockpit: Brennstofftank: Motorisierung: Preis: |
7,17 m 2,25 m 0,70 m 1700 kg GFK B 5 160 l Benzin- oder Dieselmotoren mit Welle, Leistung bis 309 kW 82471 € |
Werft und Info
Frauscher Bootswerft GmbH & Co. KG, Traunsteinstr. 10-14, 4810 Gmunden, Österreich, Tel.: 0043-7612-636550, www.frauscherboats.com
Den ganzen Test lesen Sie in Skipper 08/2010