Die Modellpalette der Traditionswerft umfasst derzeit sieben konventionell angetriebene Motorboote, fünf Boote mit Hybridtechnologie und sechs reine Elektroboote. Hier erstreckt sich die Spanne von der 540 Portofino bis zur 750 St. Tropez. Die jüngste im Bunde ist die 650 Alassio, die sinnigerweise 6,50 m über Alles misst und 2,17 m breit ist. Für das Design zeichnet erneut Wolfgang Gebetsroither, für die Konstruktion Georg Nissen und die technische Entwicklung Thomas Gerzer verantwortlich, ein eingespieltes Team. Werftüblich werden alle Boote im Handauflegeverfahren aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt, wobei Isophtalsäureharz zum Einsatz kommt. Serienmäßig wird die 650 Alassio mit weißem Rumpf und ebensolchem Deck geliefert. Das schicke Blau ist aufpreispflichtig und schlägt mit 1928 € zu Buche. Standard ist der Cockpitboden mit europäischem Thermoholz. Wer dieses Material auch auf der integrierten Badeplattform und den Decks bevorzugt, wird um weitere 2998 € erleichtert. Damit ändern sich zwar nicht die Fahreigenschaften des Bootes, aber das Auge fährt ja bekanntlich mit …
Frauschertypisch zeigt sich auch die Alassio mit der in den Rumpf integrierten Badeplattform, die aufgrund der Bootslänge entsprechend kurz aber durchaus brauchbar ausfällt. Eine klappbare Badeleiter ist mittig angeschlagen, der hilfreiche Handgriff findet sich wiederum auf de Optionsliste. Eine große, bequem gepolsterte Sonnenliege überdeckt den Maschinenraum, der an Bord unserer Probandin eigentlich kein solcher ist. Hierunter werden lediglich die Batterien, das Ladegerät und der Spannungswandler zugängig. Der eigentliche Motor in Form des Mastervolt Podmaster 10 ist unter dem Boot angeflanscht. Dazu später mehr. Den hinteren Cockpitabschluss bildet eine viersitzige Bank. Fahrer und Beifahrer nehmen in lose gestellten, aber standfesten Schalensitzen Platz. Unter dem Armaturenbrett hat die Werft der Alassio eine große Ablagebox mit auf den Weg gegeben, in Vertiefungen können kleinere Gegenstände hinter der durchgängigen, getönten Windschutzscheibe vor dem Fahrtwind sicher abgelegt werden.
In der Serienausführung ist das Deck mit einer rutschhemmenden Struktur versehen. An Bord des Testbootes zieren Seiten- und Vordeck ein Belag aus dem angesprochenen Thermoholz. Für die Festmacher stehen insgesamt drei Klampen zur Verfügung, eine auf dem Vorschiff und zwei versenkbare seitlich achtern. Fender können an der niedrigen achterlichen Reling und den in Höhe der Windschutzscheibe verbolzten Halterung für das ebenfalls optionale Biminitopp angeschlagen werden.
Fazit
Frauschers 650 Alassio ist ein formschönes E-Boot mit Designverweisen auf echte Klassiker. Unter der Retrohaut steckt solides Bootsbauhandwerk und eine hochmoderne Antriebslösung. Wer beschauliche Ausfahrten auf langsam oder gar nicht strömenden Gewässern liebt, wird mit der Basismotorisierung von 4,3 Elektro-kW gut beraten sein. Die schlagen in der Standardausstattung mit 46 620 € zu Buche. Rasante Fahrleistungen verspricht die Variante mit dem 40 kW Antrieb, für den dann aber 137 220 € den Besitzer wechseln. Die „goldene Mitte“ stellt sich in Form unserer Probandin zur Wahl: Eine Reichweite bis zu 81 km, wenn gefordert auch mal gegen starke Strömung angehend und im mittleren Betriebsmodus still und leise fünfeinhalb Stunden pures Vergnügen auf dem Wasser genießen. Dafür hätten die Frauschers dann gerne das Äquivalent von 74 342 €.
Technische Daten
Länge ü.A.:
Breite: Tiefgang: Gewicht: Baumaterial: CE-Kategorie: Sitzplätze: Brennstofftank: Motorisierung: Grundpreis: |
6,50 m 2,17 m ca. 0,65 m ca. 950 kg GFK D 6 400 l Mastervolt-E-Motoren von 4,3 bis 40 kW Leistung, Saildrive, Unterflurantrieb oder starre Welle ab 46 620 € |
Werft und Info
Frauscher Bootswerft GmbH &Co. KG, Traunsteinstr. 10 – 14, 4810 Gmunden, Österreich, Tel.: 00 43 (0)76 12-63 65 50, www.frauscherboats.com
Den ganzen Test lesen Sie in Skipper 8/2011